ARD-Hörspieldatenbank
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Hörspiel
Im Gespinst
Ein Konzerthörspiel für menschliche Stimmen
Regieassistenz: Anestis Logothetis
Regie: Heinz Hostnig
"Das verlauste Jahr 1976" hieß eine Schlagzeile, die sich in der sommerlichen Hitze jenes Jahres Wiener Journalisten ausdachten. Jeder begann plötzlich, sich für Läuse und ihre politische Ausschlachtung zu interessieren, denn ob die Tierchen für die Wirtschaft von Nutzen oder Schaden sind, das galt es herauszubekommen oder gar zu bestimmen. Logothetis, der ein Ohr hat für derartige Entmadungen des Blödsinns, wurde selbst vom Wahnwitz befallen. "Überall juckte es mich am Körper, auf dem Kopf, wie von Läusen attackiert, voll Erinnerungen. Und ich schrieb's nieder und ließ verschiedene Läusearten oder auch lausige Charaktere, im Gespinst verschiedener Räume eingefangen, ihren Voyeurismus abwickeln, um diesen Vorgängen ihre Klanglichkeit abzulauschen. Das Erahnte erstreckt sich von Arbeits- und Schiffsräumen über Räume des Schiffens und Hausens bis in den Weltraum hinein. Bei den sprachlichen Verfremdungen, quasi durch eine Sprach- und Klangetymologie, ist es nicht sicher, ob Identifikationen geschmälert oder hähergebracht werden, denn Verständlichkeit hängt nicht nur am alltäglichen Gebrauch eines Wortes. Seitdem ich aus dem Wort "Moral" das !M!oral!" heraushöre, vermag ich viel mehr vom !Moor-All" und !Sex!U! Aal!All! Neid" und dem Angst einflößen wollenden !Finger-zeig!" zu verstehen."
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