ARD-Hörspieldatenbank

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Originalhörspiel



Hans Jürgen Fröhlich

Meine schöne verlassene liebe Hinterbliebene


Redaktion: Heinz Hostnig

Regieassistenz: Jutta Zech


Regie: Rolf Busch

Das Hörspiel, überwiegend ein Dialog zwischen der ausgeflippten Malerin Lolo und ihrem zufällig aufgegabelten Bekannten Horst, entwickelt das Psychogramm einer "Gefühls- und Individual-Anarchistin", deren bereits frühzeitig vorhandene private Probleme zeitweilig durch Identifikationen mit bestimmten Gruppen (in diesem Falle der Baader-Meinhof-Gruppe) euphorisch, d.h. im wesentlichen unkritisch und ohne jedes politische Bewußtsein kompensiert werden.

Hans J. Fröhlich: "Ich lege großen Wert auf die Feststellung, daß keineswegs beabsichtigt ist, Lolos Flucht in die Passivität (Drogensucht etc.) als Bestätigung für die Meinung zu deuten, die extreme politische Linke sei am 'Utopismus' ihrer eigenen Zielsetzung gescheitert und habe sich selber zerrieben, zumindest dort, wo sie nicht durch das Eingreifen der Staatsgewalt zerrieben worden ist. In Lolo soll nicht das 'Scheitern einer revolutionären Bewegung' dargestellt werden, sondern das Scheitern einer Anarchistin, die nicht so sehr als Einzelperson interessant ist, sondern vielmehr als Summe vieler ähnlicher Personen, die als politische fellow-traveller ohne eigentliches politisches Bewußtsein post festum sich ihrer intimen Beziehungen zu Mitgliedern bestimmter extremer politischer Gruppen rühmen. Lolos ganze Existenz ist eine aus zweiter Hand."

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Ingeburg KansteinLollo
Wolfram WenigerEr
Jörg Peter FalkensteinFerdi
Horst Michael NeutzeGastwirt
Horst Stark1. Sprecher
Charles Brauer2. Sprecher


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Norddeutscher Rundfunk 1973

Erstsendung: 15.12.1973 | 56'18

Darstellung: