ARD-Hörspieldatenbank

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Ars acustica


Kanadische Topophonien


Claude Schryer, Hélène Prévost

Montreal Metropolis


Redaktion: Klaus Schöning


Realisation: Claude Schryer, Hélène Prévost

In einer 1966 erschienen Broschüre für Touristen heißt es, daß Montreal "1642 von französischen Siedlern gegründet wurde, die die Amerindianer evangelisieren wollten. Montreal wurde zunächst zur nordamerikanischen Hauptstadt des Pelzhandels und dann zu Kanadas größtem industriellen Zentrum. Nach und nach wuchs es zu der großen kosmopolitischen Stadt heran, als die wir es heute kennen. All dies spiegelt sich in seinem reichen Erbe. Ein Spaziergang durch das alte Montreal gibt Gelegenheit, die großen Momente der Stadtgeschichte nachzuerleben". Claude Schryer und Hélène Prévost: "Unsere Idee ist, die Zuhörer auf eine akustische Reise in das Herz und die Tiefen Montreals, seine Jahreszeiten, seine Kulturen, seine Geschichte und seine Räume zu schicken. Montreal ist eine Stadt des Wassers, der Kirchen und der Brücken; der Gegensätze und Kontraste: Winter-Sommer, Französisch-Englisch, alt-neu, mit einem viel besuchten Bergpark, mannigfaltigen Sprachen und Kulturen, einzigartiger akustischer Außen- und Innenräume und endloser Untergrundtunnel. Das Wasser und der Berg sind der Dreh- und Angelpunkt unserer Komposition. Wir haben Montreal auf den Kopf gestellt, es durcheinander geschüttelt und einen Dialog zwischen den verschiedenen Gegensätzen geschaffen. 'Montreal Metropolis' ist wie ein Maulwurf zu erleben, der sich durch den Mont-Royal gräbt und Schicht um Schicht seiner Tätigkeiten und Geheimnisse aufzuspüren versucht."

Claude Schryer, kanadischer Klangforscher und Komponist. Am "Banff Centre for the Arts" Studium der interdisziplinären Künste und zeitgenössischer Musik. In seinen elektro-akustischen und klangökologischen Kompositionen befaßt er sich mit musikalischen und interdisziplinären Aspekten der akustischen Ökologie sowie der gesellschaftlichen Bedeutung von Klanglandschaften. Gründungsmitglied des "Weltforums für Akustische Ökologie" (WFAE), Gründungspräsident des "Kanadischen Verbands für Akustische Ökologie" (CASE), 1988 Interimsdirektor der "Internationalen Gesellschaft für Elektrische Kunst" (ISEA). In Europa und Nord-Amerika Vorträge und Workshops über akustische Ökologie und Elektroakustik sowie Konzerte mit Kompositionen aus diesen Bereichen. Er erhielt mehrere internationale Preise. Toningenieur und Mitarbeiter bei der WDR-Produktion von R. Murray Schafers "Winter Diary" (Karl-Sczuka-Preis 1998).

Hélène Prévost, seit 1978 Radio-Producerin für Radio Canada, ausgezeichnet mit dem "Preis des Präsidenten". Seit 1995 Produzentin und Moderatorin einer wöchentlichen Sendung über Live-Performance und improvisierte Musik. Produzentin zahlreicher CDs u.a. vom "Festival International de Musique Actuelle de Victoriaville". Neue Technologien, in Beziehung zu Musik und Radio-Sendungen sowie zum Internet bilden einen Schwerpunkt ihrer Arbeit. Kompositionen für die Bühne, für TV-Dokumentarfilme und Werbespots (Radio und Fernsehen).

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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1999

Erstsendung: 27.11.1999 | 42'50

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