ARD-Hörspieldatenbank

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Ars acustica



José Iges, Concha Jerez

Tagebuch/Diario


Komposition: José Iges, Concha Jerez

Redaktion: Klaus Schöning

Technische Realisierung: Benedikt Bitzenhofer, Jeanette Wirtz-Fabian

Regieassistenz: Ariane Kessissoglou


Realisation: José Iges, Concha Jerez

"Ich erinnere mich an Ottavia, die Spinnwebenstadt, an Chloe, wo sich die Menschen auf der Straße nicht kennen, an die Stadt Tamara, wo das Auge nichts sieht, außer Umrisse von Dingen, die andere Dinge bedeuten." (aus: "Tagebuch/Diario"). Zwanzig poetische Erinnerungssätze wurden für das "Tagebuch/Diario" aus einer vorangegangenen Komposition, "Diario de Jonas", ausgewählt, die 1997 als Performance realisiert wurde. Die verschiedenen akustischen Sequenzen dieser Komposition wurden in ihre Grundelemente zerlegt und wie ein Puzzle für das Radiostück neu zusammengesetzt. Jeder Sequenz ist ein Geräusch zugeordnet, zu dem andere Klänge in einem poetisch-musikalischen Verhältnis stehen. Die Partituren der drei beteiligten Interpreten - Stimme, Percussion und elektronischer Sound - werden zu akustischen Transformationen der Erinnerungssätze. Bei der Stimme führt dies zu einer musikalischen Ausformung der Worte. Im "Tagebuch/Diario" erlaubt der Zufall eine gleichwertige Behandlung aller Elemente, einen sprunghaften Wechsel der Erinnerung. Der Zufall wird kompositorisch genutzt und das Geräusch fallender Würfel zum Anklang an Stéphane Mallarmés Poem vom Würfelwurf. José Iges/Concha Jerez: "Die Würfel werden immer wieder neu gemischt: im Leben wie in unserem Stück ist es so - es könnte aber auch anders sein."

José Iges (geb. 1951 in Madrid), Komponist und Performance-Künstler der Live-Elektronik, zahlreiche Musik-Kompositionen, Klanglandschaften und Radiostücke, seit 1985 Produzent der Sendung "Ars Sonora" des spanischen Rundfunks RNE. Langjährige Zusammenarbeit mit der Künstlerin Concha Jerez, zur Zeit an der gemeinsamen Projektreihe: "Media Interferences".

Concha Jerez (geb. 1941 in Las Palmas, Gran Canaria) studierte Klaviermusik und Politologie und arbeitet seit 1970 in den Bereichen Konzeptkunst, Fluxus, Intermedia. Zahlreiche Ausstellungen in Europa, Amerika und Asien. Zu ihren bedeutendsten Werken gehören 34 zumeist intermediale "Visual Installations", Klang- und Sehräume, Visual- und Klangperformances sowie "Media Interferences", die in Zusammenarbeit mit José Iges entstanden sind.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Concha Jerez
Tom Zahner
Donata Höffer
Belma Martin

Musik: Pilar Subirá (Percussion), Pedro López (Elektronischer Sound)

 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1999

Erstsendung: 09.01.1999 | 43'11


REZENSIONEN

  • Markus Collalti: FAZ, 9.12.1999

Darstellung: