ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Geheime Rede an einer Akademie
Vorlage: Das Theseus-Allgemeine. Geheime akademische Vorträge (Prosa, ungarisch)
Übersetzung: Hans Skirecki
Dramaturgie: Manfred Mixner
Technische Realisierung: Andreas Brämer, Katrin Witt
Regieassistenz: Renate Maria Breitkopf
Regie: Karin Bellingkrodt
László Krasznahorkais Helden sind keine fröhlichen Menschen; es sind Grübler, Melancholiker, "tiefgründige Träumer" (Verena Auffermann), Scheiternde, die in der Ausweglosigkeit verharren, wo immer sie auch das Schicksal hinführt. Ein Gelehrter, der sich mit der "Schrittordnung, mit der man sich aus der Welt zurückziehen kann" beschäftigt, ist eingeschlossen in den Räumen einer nicht näher definierten Anstalt; er hat schon zwei Vorträge gehalten vor "der Gesellschaft", die ihn da festhält und von der er so gut wie nichts weiß, und nun muss er seine dritte "Geheime Rede an einer Akademie" halten. Es ist eine Rede über die Vergeblichkeit, die Aussichtslosigkeit, die Zerstörung, das Zu-Ende-Gehen - ein Nachruf auf unsere Zeit.
László Krasznahorkai, geboren 1954 in Gyula (Ungarn), studierte Sprachen und Literatur an der Universität Budapest. Er lebt heute als freier Schriftsteller in Pilisszentlászló nahe Budapest. Seine wichtigsten Bücher in deutscher Übersetzung sind: "Satanstango" (1990), "Melancholie des Widerstands" (1992), "Der Gefangene von Urga" (1993) und zuletzt "Krieg und Krieg" (1999).