ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Friedrich Hölderlin empfängt niemanden mehr!
Komposition: Peter Zwetkoff
Technische Realisierung: Klaus Höness, Renate Tiffert
Regieassistenz: Nana Rademacher
Regie: Hans Gerd Krogmann
Friedrich Hölderlin, 37 Jahre alt, hat den Turm im Hause der Familie Zimmer in Tübingen bezogen. Er beginnt, seine Besucher Majestät zu nennen oder er nennt sie Eminenz und Geheimrat und bietet ihnen wie einen Imbiss Gedichte an, die er mit "Scardanelli" unterschreibt. Friedrich Hölderlin hat den allmählichen Rückzug aus der Wirklichkeit längst angetreten, der nun noch dreißig Jahre lang bis zu seinem Tod andauern wird. An dieser Schnittstelle seiner Biographie empfängt der Dichter des "Hyperion" einen Gast, dessen Fremdheit die eigene frühe Leidenschaft für das ferne, fremde Griechenland spiegelt. Der Gast, der aus dem imaginierten Land der Poesie und einem früheren Jahrhundert zu kommen scheint, könnte aber ebenso gut aus einem späteren Jahrhundert zu Besuch bei Hölderlin sein.
Said, geboren 1947 in Teheran, musste bereits als Jugendlicher von siebzehn Jahren Iran verlassen und lebt seit 1965 in München. Zur Zeit ist er Präsident des PEN-Zentrums der BRD. Er veröffentlichte zahlreiche Lyrik- und Prosabände, darunter "Liebesgedichte" (1989), "Wo ich sterbe ist meine Fremde" (1994), "Notizen aus meinem Exil" (1995). Zu seinen Hörspielen zählen "Landschaften einer Mutter" (NDR/SWF 1996), "Sir Alfred, Exterritorial" (SWF 1997).