ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Spiele zu zweit, letztes Spiel
Vorlage: Der Mann im Jasmin (Aufzeichnungen)
Bearbeitung (Wort): Frank Werner
Komposition: Michael Riessler
Redaktion: Holger Rink
Dramaturgie: Holger Rink
Technische Realisierung: Heike Langguth, Uschi Berlin
Regieassistenz: Ilka Bartels
Regie: Christiane Ohaus
"Einige Tage später erlebt sie in ihrem Leben das erste Wunder: In einem Pariser Zimmer steht sie dem Mann im Jasmin gegenüber. Der Schock dieser Begegnung ist für sie so gewaltig, dass sie ihn nicht überwinden kann. Sehr, sehr langsam beginnt sie von diesem Tag an, ihren Verstand zu verlieren." (Unica Zürn) Unica Zürns Aufzeichnungen "Der Mann im Jasmin - Eindrücke aus einer Geisteskrankheit" bleiben "wie eine Wunde offen, unvollendet, in der Schwebe", wie eine an den Leser gerichtete Aufforderung, sie "bis über die Ränder hinaus fortzusetzen - bis ins Unendliche unserer eigenen Träume" (J.-F. Rabain).
Unica Zürn (1916-1970), geboren in Berlin, begann nach Studium, Heirat und Scheidung Kurzgeschichten zu schreiben und als Dramaturgin zu arbeiten. 1953 begegnete sie Hans Bellmer, mit dem sie in Paris zusammenlebte. Die Surrealisten Breton, Arp, Duchamp, Michaux, Ray und Ernst zählten zum engsten Freundeskreis. Wegen von Zeit zu Zeit ausbrechender Schizophrenie mehrmals in psychiatrischen Anstalten, schrieb sie in ihren gesunden Phasen in fast distanziertem Beobachterton "Der Mann in Jasmin" und 1970 ihre Kindheitsanalyse "Dunkler Frühling". Im gleichen Jahr setzte sie ihrem Leben ein Ende.
