ARD-Hörspieldatenbank

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Ars acustica


The Artist's Corner


Stefan Beck

Scratch_beck-live


Komposition: Stefan Beck

Dramaturgie: Manfred Hess


Regie: Stefan Beck

Der Künstler Stefan Beck arbeitet seit mehreren Jahren mit einem selbstentwickelten System ("noize concept"), das in Echtzeit Klänge zerlegt und wieder neu zusammensetzt. Als Klangquellen dienen vornehmlich auf speziell manipulierten Plattenspielern laufende Schallplatten. Aber auch Bänder (ein Dictaphon z.B.) und CDs kommen zum Einsatz. Die Verfahrensweise ist grundsätzlich live-orientiert. Der Mitschnitt jeder "Performance" wird nach der Aufzeichnung auf Band nicht weiter bearbeitet oder editiert, ist somit einmalig, unkorrigierbar und unwiederholbar. Für "scratch_beck" widmet sich Stefan Beck besonders dem Scratchen, jenem rhythmischen Hin- und Herziehen der Schallplatte unter Nadel, das durch den Hip-Hop bekannt wurde und diesem eigentümlich ist. Durch das Scratchen verliert die Schallplatte (z.B. alte Aufnahmen von Philosophen und Politikern zur Deutschland-Thematik) ihren Charakter als Musikträger und wird in Verbindung mit dem Plattenspieler zu einer eigenständigen Tonquelle, die von ihrer Herkunft abstrahiert und eine neue Exploration der Tonhöhe und Abspielgeschwindigkeit erlaubt. Denn streng genommen ist Scratchen nur eine eigenwillige Ausdehnung der je schon an Plattenspielern vorhanden. Einstellung der Plattendrehzahl, die die zufällige Beschränkung 33/45 hin auf eine beliebig variable Zeitdimension erweitert. Mithilfe von zugeschalteter Live-Elektronik, insbesondere Echos und Delays, werden die einzelnen Scratches übereinander gelagert, verfremdet und zu einer Klangtextur verwoben, die in einem 50 minütigen Super-Scratch mündet. Stefan Beck ist bildender Künstler und lebt in Frankfurt am Main. (Siehe auch www.multitrudi.de)

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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Hessischer Rundfunk 2002

Erstsendung: 06.12.2002 | 51'07

Darstellung: