ARD-Hörspieldatenbank

Kurzhörspiel



Hans Joachim Hohberg

Leise


Komposition: Wolfgang Wölfer

Technische Realisierung: Heinz Schueler, Hannelore Kernbach


Regie: Siegfried Niemann

Corinna ist aus dem Krankenhaus in ihr Heim zurückgekehrt. Gregor, ihr Mann, Hanna, ihre Schwester und Christoph, ihr Sohn, erwarten sie in ihrem Haus, das während der langen Zeit ihrer Krankheit schon umgewandelt worden ist in ein Zuhause für Hanna und Gregor.

Die Schwester hat unbezahlten Urlaub genommen, so sagt sie. Mann und Kind der Kranken mußten ja versorgt werden, brauchen auch jetzt noch die Hilfe der Schwägerin. Ahnt die Todkranke, daß sie in diesem Hause eigentlich nichts mehr zu suchen hat? Ahnt sie überhaupt, wie kurz die Zeit ist, die sie noch leben darf?

Christoph, der Sohn, spielt in einem anderen Zimmer Klavier. Er ist begabt, er möchte der Mutter eine Freude machen.

Diese Musik hilft uns, sagt Hanna zu Gregor, sie schafft die Atmosphäre eines friedlichen Heims.

Als hätte sich nichts verändert ...

Aber Hanna hat einen Fehler gemacht. Solange ihre Schwester im Krankenhaus war, schlief sie in Corinnas Bett, hatte auch ihren Schmuck im Nachttisch der Schwester. Nun hat sie sich in der Eile vor der Rückkehr der Schwester vergriffen, trägt einen Ring, der ihr nicht gehört, der beweisen muß, wo sie während der Abwesenheit Corinnas geschlafen hat; wie sehr sich die Situation geändert hat. Werden sie nicht längst beobachtet von der Kranken? Und das Kind, das da Klavier spielt? Weiß es nicht Bescheid, haßt es nicht längst den Vater und die Tante, die die Mutter schon abgeschrieben haben?

Und Corinna wartet auf ihren Mann, wartet darauf, daß auch er sie einmal besucht in ihrem Krankenzimmer.

Was sagt man zu ihm? Kommt er, um Abschied zu nehmen?

A
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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Eva LissaCorinna
Ruth ScheerbarthHanna
Arnold MarquisGregor


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Sender Freies Berlin 1966

Erstsendung: 03.01.1967 | 15'59

Darstellung: