ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Betten am Horizont
übersetzt aus dem Ungarischen
Übersetzung: Agnes Maria Csiky
Regie: Ulrich Lauterbach
Der ungarische Autor Endre Vészi zeigt in seinem Hörspiel "Betten am Horizont" einfache, zur Reflexion kaum fähige Menschen in einer Zwangslage, die aus dem Versagen der sozialistischen Gesellschaft resultiert und zwangsläufig zu schweren Störungen im sozialen Verhalten führt. Insofern impliziert dieses Hörspiel, wenngleich es sich als subtiles Kammerspiel geriert, eine harte Kritik an der Gesellschaft. An sich harmlose Menschen sehen sich dazu gebracht, um ihrer nackten physischen Existenz willen Demütigungen hinzunehmen oder anderen Schaden zuzufügen. Es war, wie sich die Bettstellen-Vermieterin Viola und ihr ältester Mieter Lajos erinnern, damals so schlimm geworden, als der junge Mann gekommen war. Sein aufbegehrendes Verhalten hat die dumpf vegetierenden Menschen aufgestört und ihnen die menschenunwürdigen Bedingungen ihrer Existenz wenigstens halbwegs bewusst gemacht. Verwirrung und Unruhe waren die Folge.
Endre Vészi, 1916 in Budapest geboren, wo er noch heute lebt, erlernte das Graveurhandwerk und begann seine schriftstellerische Arbeit mit Gedichten. Es folgten mehrere Kurzromane, Schauspiele und Hörspiele, die unter dem Titel "Stimmen und Schicksale" auch in Buchform erschienen sind. Hörspiele von Vészi sind außer in der Bundesrepublik in Italien, der Schweiz, in Österreich, England und der Tschechoslowakei gesendet worden.