ARD-Hörspieldatenbank

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Originalhörspiel, Feature



Max Ophüls

Gedanken über Film. Eine Improvisation



Regie: Ulrich Lauterbach

Kann die Ware Film Kunst sein? Den Kampf um das „Wahre, Schöne, Gute“ gilt es im Film – wie erst recht im öffentlich finanzierten Hörspiel – auszufechten. Den Konflikt zwischen künstlerischer Freiheit und wirtschaftlichem Interesse beim Film sowie über den vermeintlichen Widerspruch zwischen der Ware Film und dem „Wahren“ der Kunst denkt der Filmregisseur Max Ophüls humorvoll und selbstironisch nach. Als eines der letzten Ton-Dokumente mit Ophüls wird eine fiktiven Straßenbahnfahrt mit ihren Halte-Stationen zum Stimmenspiel existenzieller Fragen nicht nur für Künstler.

(Pressetext der Wiederholungsausstrahlung vom 14.10.2023)

Ungeordnete Notizen für ein Drehbuch, kurzweilige Anekdoten von der Arbeit berühmter Dirgenten und Tänzer. Dass der Kameramann eine Szene mit den Augen des Regisseurs sehen soll, dass die Zeit, die der Regisseur benötigt, um einen Schauspieler zum persönlichen Spiel zu motivieren, keineswegs vertan ist: Alles, was Max Ophüls erzählt, dient dazu, seinen Anspruch zu untermauern, Film sei eine eigenständige Kunstgattung. Nach jahrzehntelanger Arbeit in den Filmstädten Europas und in der Traumfabrik Hollywood lautet Ophüls' Credo: "Film muss ein Kampf sein zwischen den den schönen guten Waren und dem Schönen, Guten, Wahren." Sein kenntnis- und erfahrungsreicher Bericht beschreibt die alltägliche Gratwanderung des Filmregisseurs: zwischen den Geldgebern, die eine hohe Rendite erwarten, und dem eigenen Anspruch, ein Kunstwerk erschaffen zu wollen.

(Pressetext der Erstausstrahlung)

Max Ophüls (1902-1957), eigentlich Max Oppenheimer. Zunächst Schauspieler am Wiener Burgtheater, später in Frankfurt und Berlin. Ab 1931 Filmregisseur. Im März 1933 Flucht nach Frankreich. Lebte 1941-1949 in den USA, danach in Paris. Filme u.a. "Die verkaufte Braut" (1932), "Liebelei" (1933), "Caught" (1948), "La ronde" (1950). Hörspielinszenierungen: "Novelle" (SWF 1954, nach J.W.v.Goethe), "Berta Garlan - Der Roman einer Klavierlehrerin" (SWF 1956, nach Arthur Schnitzler).

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Marianne Kehlau
Ulrich Lauterbach
Max Ophüls
Otto Rouvel
Friedrich Schoenfelder
Heinz Stoewer
Gisela Zoch


Filmregisseur Max Ophüls | © SWR/WDR

Filmregisseur Max Ophüls | © SWR/WDR


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Filmregisseur Max Ophüls
© SWR/WDRFilmregisseur Max Ophüls
© SWR/WDR



PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Hessischer Rundfunk 1956

Erstsendung: 28.11.1956 | 62'00

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