ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Kriminalhörspiel
Einsame Leichen
Regie: Hein Bruehl
Wolf Wondratschek, geboren 1943 in Rudolstadt in Thüringen, lebt zur Zeit in Frankfurt. 1968 "Leonce und Lena"-Preis für das Gedicht "Als Alfred Jarry merkte, dass seine Mutter eine Jungfrau war, bestieg er sein Fahrrad". 1969 der Prosaband "Früher begann der Tag mit einer Schusswunde". Veröffentlichungen in in- und ausländischen Zeitschriften, Essays für Rundfunkanstalten. Stereohörspiele: "Freiheit oder ça ne fait rien" (1967), "Zufälle" (1968), "Paul oder die Zerstörung eines Hörbeispiels" (1969), "Einsame Leichen" (1970). Für das Hörspiel "Paul oder die Zerstörung eines Hörbeispiels" erhielt Wondratschek den Hörspielpreis der Kriegsblinden für das Jahr 1969. Die Jury begründete ihre Entscheidung folgendermaßen: "Wolf Wondratschek macht es den Hörern leicht, die geläufigen Hörgewohnheiten zu verlassen und eine neue Hörfähigkeit zu entwickeln. Er negiert mit seinem Stück überkommene Hörformen, die eine Geschlossenheit vorgeben, wo Realität sich heute nicht mehr als eine Totale begreifen lässt. Konsequent setzt er anstelle eines Bewusstseinsflusses exakt geführte Bewusstseinssplitter und lässt aus Mentalität, Umwelt, Biographie und Psyche eines Lastwagenfahrers, aber auch des Autors, der über ihn reflektiert, ein Mosaik entstehen, das neue Denkschemata erkennbar macht und dessen akustische Musterung das Ohr auf eigentümliche, ganz dem Rundfunk zugeordnete Weise reizt." Zu seinem neuen Hörspiel "Einsame Leichen" wurde Wolf Wondratschek durch intensive Lektüre von Kriminalromanen angeregt.