ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Exhibition oder Ein Kampf um Rom
Hörstück
Komposition: Wolfgang Wölfer
Regie: Heinz Hostnig
In seinem jüngsten Hörspiel persifliert Günter Herburger Tendenzen der jüngeren Hörspielproduktion, soweit sie auf missverstandenen oder doch missverständlichen Theorien und Praktiken beruhen. Die Destruktion von tradierten Formen, von Syntax und konventioneller Dramaturgie, die zunehmende Autonomie einer im Hörspiel bisher untergeordneten Kunst wie der Musik, die Autonomie des Geräusches, der Übergriff musikalisch-kompositorischer Techniken auf Wort und Text unter Zurücktreten des Semantischen haben dem Hörspiel-Autor neue Freiheit gewonnen, sind aber nicht Ermächtigung zu Willkür oder beliebiger Operationen, sondern eher Verpflichtung zu rigoroser Disziplin und zu formkonstituierender Arbeit. Herburger wendet sich an einen der profiliertesten Experimentatoren der akustischen und visuellen Medien und Künste, an Mauricio Kagel, der seit 1969 auch als Hörspielautor hervorgetreten ist: "(Hörspiel) Ein Aufnahmezustand: I., II., III. Dosis". Das Hörspiel beginnt damit, dass Herburger bei Kagel anruft. Er hat dessen jüngste Äußerungen über die Gleichberechtigung von Musik, Text und Geräusch im Hörspiel gelesen und sie haben ihm so gut gefallen, dss er nun mit Kagel ein Hörspiel machen möchte.