ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Supernova
Stimmszenen
Neuinszenierung
Regie: Ulrich Gerhardt
Der Autor hat Verfahrensweisen, Schnitt- und Montagetechniken des Filmemachens ins Akustische zu transponieren versucht. Die kurzen Sequenzen, in die drei Stimmen sich teilen, lösen beim Zuhörer stets neue Bilder, d.h. Vorstellungen aus, ein Vorgang, der auch durch den Titel "Supernova" (ein Sterngebilde, das in heftigen Explosionen seine Leuchtkraft steigert, um wieder zu seiner ursprünglichen Helligkeit zurückzufallen) gekennzeichnet ist. Der Autor versucht, diese kurzen Bildfolgen immer anders zu kombinieren und beim Hörer so viele "Vorstellungen" auszulösen, wie es Möglichkeiten der Kombination gibt. Er zwingt ihn, den sprachlichen Aufbau jeder Sequenz zu verfolgen, ohne durch eine Story davon abgelenkt zu sein, denn zu einer Geschichte verbinden sich die Stimmszenen nicht.
Drei Personen verschleudern in Expansionen und Substraktionen die Wechsel ihrer Identität und ihrer Verhältnisse. Die Skala, die ihre Mundwerkzeuge hervorbringen, wird musikalisch gedeckt; zyklisch verlappen sich Anfang und Ende in den "Explosions" der Rolling Stones.