ARD-Hörspieldatenbank

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Originalhörspiel



Dieter Kühn

Präparation eines Opfers



Regie: Oswald Döpke

Das Hörspiel ist der Dialog zwischen einem Untersuchungsrichter und einem Angeklagten. Der Angeklagte, schon im Rentenalter, wird beschuldigt, in einer öffentlichen Bedürfnisanstalt politische Parolen an die Wand geschrieben zu haben. Die Vernehmung versucht gleichzeitig, ihm dort abartige Betätigungen vorzuwerfen. Die Unfähigkeit, seine Meinung zu artikulieren, sein niederer Bildungsstand und die Wehrlosigkeit, nehmen ihm die Möglichkeit, sich den Überrumpelungsmanövern seines Kontrahenten zu widersetzen. Mit geradezu tierischer Abgestumpftheit lallt am Ende das Opfer die vom Vorsitzenden erwartete Aussage vor sich hin, so oft man es von ihm hören möchte. - Der Autor wurde zu diesem Stück angeregt durch den Fall Lehmann. Der Rentner Wilhelm Lehmann wurde im Mai 1943 vor den Volksgerichtshof gestellt, weil er in einer Bedürfnisanstalt den Satz "Hitler, du Massenmörder, mußt ermordet werden, dann ist der Krieg zu Ende" an die Wand geschrieben hatte. Lehmann wurde mit dem Fallbeil hingerichtet.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Heiner SchmidtUntersuchungsrichter
Otto RouvelAngeklagter


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk / Hessischer Rundfunk 1968

Erstsendung: 28.08.1968 | 54'01

Darstellung: