ARD-Hörspieldatenbank
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Originalhörspiel, Kurzhörspiel
Silberhochzeit
Übersetzung: Heinrich Kunstmann
Regie: Dieter Köhler
Zunächst sieht es so aus, als würden der Herr mit der Trillerpfeife und der Stationsvorstehermütze und die Dame mit dem violetten Handschuh, die da wartend auf einer Gartenbank sitzt, ihren Kindern Robert und Sabine einen Besuch abstatten. Und das in der Irrenanstalt, wo just am Tage der Silberhochzeit jenes alten Paares ein Kostümfest gefeiert wird. Doch als dann tatsächlich ein trommelnder junger Mann und ein malendes junges Mädchen erscheinen, die den Kindern auch noch so verteufelt ähnlich sehen, ändert sich schlagartig das Bild: Sind sie, der Herr und die Dame, es nicht selbst, die hier in der Anstalt ihren Lebensabend verbringen und an ihrem Festtag den Nachwuchs zu Besuch erwarten? Schließlich gerät man sogar in Streit darüber, ob man überhaupt jemals Kinder gehabt hat. Erst der Pfleger, zärtlich "Engel" genannt, stellt die Familienharmonie wieder her. Er droht allen Vieren kurzerhand mit den Spritzen der Oberschwester. Hintergründiger Witz und ein ständiges Wechselspiel von Licht und Schatten kennzeichnen dieses neue Hörspiel des polnischen Autors. Dabei schafft er ein amüsantes und zugleich irritierendes Vexierbild, das den Hörer stets dazu anhält, zwischen Phantasie und Wirklichkeit des Vorgestellten zu unterscheiden. Bis er sich vielleicht auf das Spiel einlässt, da eine solche Unterscheidung unwichtig ist: Jede der Versionen ist möglich und glaubhaft. (Pressetext)
Michal Tonecki, geboren 1915, war viele Jahre leitender Redakteur für Literarische Programme beim Polnischen Rundfunk in Warschau, ehe er nach Israel auswanderte. Der WDR hat einen großen Teil seiner Hörspiele gesendet, zuletzt "Schläfrig aus dem Supermarkt" (1975).
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