ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Woran ich denke, wenn ich das höre
Regie: Hans Gerd Krogmann
"Die Arbeiter, im Betrieb ein Kollektiv (wenn das Kollektiv im Kapitalismus auch nur der Form nach eines ist), sind in der sogenannten Freizeit vereinzelt, isoliert und desorganisiert. Die Kleinfamilie kann das nicht ändern. Die Verhältnisse am Arbeitsplatz spuken in den Köpfen herum, aber die Gedanken können sich nicht organisieren, weil den Menschen die Organisation fehlt, in der die Gedanken zur Handlung werden können. Die Sprache ist dementsprechend ziellos und gereizt. Wenn sie Handlungen provoziert, dann selbstzerstörerische. Das Hörspiel versucht zu zeigen, wie diese Situation sich bis in die Sprache hinein ändern kann, wenn die Arbeiter sich zu solidarischem Handeln zusammentun. Das ziellose und insofern irrationale Freizeitverhalten weicht einem rationalen Verhalten, das sich zu motivieren weiß. Die Sprache, die sich im Kreis gedreht hat, wird zielstrebig. Der Arbeiter, der den seiner Klasse auferlegten Zwängen etwas entgegensetzt, ist nicht mehr "der" Arbeiter, wie ihn das Bürgertum als gleichsam ewig unveränderten Typus sehen möchte."