ARD-Hörspieldatenbank

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Hörspielbearbeitung



Helen Hessel

Exakte Vision. Helen Hessels Jules und Jim

Ein Vorfilm


Vorlage: Briefe und Tagebücher

Bearbeitung (Wort): Ulrike Voswinckel

Komposition: Ulrike Haage

Technische Realisierung: Jonas Bergler

Regieassistenz: Philippe Bruehl


Regie: Ulrike Haage

"Exakte Vision" erzählt die Geschichte einer Legende gewordenen Liebesbeziehung. Helen Hessel ist die Frau zwischen den Schriftstellern Franz Hessel und Henri-Pierre Roché, sie lernte die beiden engen Freunde 1912 in Paris kennen. Helen heiratete Franz 1913, Pierre wurde später ihr Geliebter. Er schrieb einen Roman, François Truffaut machte daraus mit Jeanne Moreau, Oskar Werner und Henri Serre den berühmten Film "Jules und Jim". München und das oberbayerische Hohenschäftlarn waren die Schauplätze der Affäre in den Jahren 1920/21. Die Liebenden trafen eine Verabredung für ein Tagebuch, in dem Franz, Pierre und Helen die Erlebnisse jeweils in eigenen Worten festhielten. Roché und Franz Hessel dienten ihre Aufzeichnungen als Romanvorlagen. Helen Hessels Schriften blieben Tagebuch, erst 1991 in Französisch erschienen als "Journal d'Helen. Lettres à Henri-Pierre Roché". Jetzt wird ihr Journal ein Hörspiel, ein Vorfilm zu "Jules und Jim", den nur sie gesehen hat: eine exakte Vision. Außerordentlich vielfältig sind die Darstellungsformen ihres Tagebuchs: In lebendiger, fast sprunghafter Abfolge gibt es Zeichnungen, Diagramme, Auflistungen und Dialoge in Englisch, Deutsch und Französisch. Diese Originale werden Spiel- und Soundelemente eines filmischen Szenarios, eingebunden in eine Klavier-Komposition, die Helen Hessels Gedanken verfolgen lässt darüber, wie es hätte sein können, wie es hätte sein sollen und wie es war.

Ulrike Haage lebt in Berlin und verantwortet Theaterkompositionen, Konzerte sowie Featureproduktionen. 2003 erhielt sie den Deutschen Jazzpreis. Zu ihren BR-Produktionen zählen u.a. "Apokalypse Live" (1994, Hörspielpreis der Kriegsblinden) und "Odysseus 7" (1997, von Ammer, Einheit, Haage), "7 Dances of the Holy Ghost" (1998, mit Andreas Ammer), "Bei unserer Lebensweise ist es sehr angenehm, lange im voraus zu einer Party eingeladen zu werden" (1999, von Jane Bowles, mit Katharina Franck), "Reise, Toter" (2001, von Durs Grünbein), "Last Words" (2001, von William Burroughs, mit Barbara Schäfer), "ding fest machen. Nach Aufzeichnungen von Louise Bourgeois" (2003).

Ulrike Voswinckel, geboren in Hamburg, lebt seit 1967 in München. Sie hat ein Studium der Germanistik und Romanistik in Tübingen, Paris und München absolviert. Heute ist sie als Autorin und Filmemacherin tätig. Ulrike Voswinckel hat u.a. Funkfeatures über Literatur, Kunst und Bohème in München 1900-1933 und Exilliteratur (Franziska zu Reventlow, Franz Hessel, Helen Hessel) verfasst.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Meret BeckerHelen Hessel
Andreas GrothgarFranz Hessel
Tonio ArangoPierre-Henri Roché
Judith EngelFanny
Matthias MatschkeKoch
Katharina FranckBobann

Musik: Ulrike Haage (Klavier; Schreibmaschine; Elektronische Klangerzeugung)

 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Bayerischer Rundfunk 2004

Erstsendung: 08.03.2004 | 20:30 Uhr | 52'37


REZENSIONEN

  • Jochen Meißner: Funk-Korrespondenz. 52. Jahrgang. Nr. 12. 19.03.2004. S. 28-29. - Stefan Fischer: Süddeutsche Zeitung. 08.03.2004. S. 17.

Darstellung: