ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Ich bin einer, ich bin keiner
Technische Realisierung: Eduard Kramer, Barbara Bergmann
Regieassistenz: Christa Frischkorn
Regie: Heinz Hostnig
Zum Frieden mahnen die Stimmen gefallener Vietnam- Soldaten. "Ein Mann im Garten", ein Wohlstandsspießer" reagiert freilich auf den Appell der Toten und die ihm unbegreiflichen Signale einer ver-rückten Welt negativ: Er möchte in Ruhe gelassen werden und so leben, als wüßte er nicht, daß sein feiges Verhalten seinen eigenen Untergang heraufbeschwört. Wolfgang Weyrauch hat als Auftragsarbeit ein Stück geschrieben, in dem er versucht, den größeren, in seiner Breite und Tiefe hörbaren Schallraum der Stereophonie durch Stimmen aufzugliedern. Das Spiel der Stimmen geht von einer realistischen Situation aus, vom Eindringen der tödlichen Kugel in den Kopf eines jungen Soldaten. Um den Getroffenen wird eine Vielzahl von Stimmen in festgelegten Bewegungsformationen aufgebaut. Sie entwickeln in einer sich steigernden Polemik die Ablehnung und Verurteilung des Krieges. Es entsteht eine Art Hör-Choreographie. Sie pointiert die Ausgangssituation als Anklage und Warnung. Daher wurde auch der Stimme des Soldaten die Stimme eines Mannes deutlich zugeordnet und gleichgesetzt, die einem Menschen gehört, der nichts gegen die immer wieder aufbrechenden Tendenzen zum Kriege unternimmt.
Das Erstsendedatum bezieht sich auf die Ausstrahlung durch den Bayerischen Rundfunk.