ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Der Tag, als Elvis Presley lebenslänglich werden sollte
Regie: Peter Michel Ladiges
Ein junger Mann sitzt in seinem Zimmer, vor sich ein Telefon. Er hat in einem Preisausschreiben ein Ferngespräch mit Elvis Presley gewonnen Während er auf den Anruf des Stars wartet, erinnert er sich: wie er mit der Rock-Musik groß wurde und ihr verfiel, wie es deswegen zu Auseinandersetzungen mit seinem Vater kam, wie er von zu Hause ausriß, um ein Gammlerleben zu führen, und wie er dennoch zu einer bürgerlichen Existenz zurückkehrte. Schallplatten von Elvis Presley markieren die Stationen seines Lebens: Es ist das Leben eines Fans, aus zweiter Hand bezogen und von Obsessionen gekennzeichnet. Während der Held auf den Anruf seines Idols wartet, erkennt er langsam, daß er einem Kult angehangen hat und darüber versäumte, er selbst zu werden. Je verbissener er versucht, sich an der alten Zeit und ihrer Musik festzuhalten, desto unausweichlicher wird er mit der Einsicht konfrontiert, daß er versagt hat, daß er nur ein Abziehbild der Schallplattenindustrie, nur ein Rädchen im Getriebe der Konsumwelt ist, die es darauf angelegt hat, seine Persönlichkeit endgültig zu zerstören. Als der Anruf endlich kommt, weigert er sich, ihn anzunehmen.