ARD-Hörspieldatenbank

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Wort-Musik-Sendung


Aus der Hörspielwerkstatt


Georg Deuter

Ende August



Regie: Georg Deuter

Georg Deuter, Jahrgang 1945, arbeitete als Redakteur für Grafik und Musik, bevor er sich dem eigenen Musikschaffen ganz zuwandte. Er arbeitet in seinem eigenen Studio, spielt, mischt, arrangiert, produziert Platten in Personalunion. Musik und Geräusch sind keine getrennten akustischen Ereignisse für ihn. Musik und Geräusch, der akustische Raum, werden Anlaß zur Meditation: "Geräusche haben eine verborgene Musikalität. Auf einer Fahrt durch Asien habe ich in einsamen Gegenden oft wochenlang keine Musik gehört. Nach einiger Zeit begann ich, Umweltgeräusche (Wind, Wasser, Tierstimmen) bewußter zu hören und ihnen Stimmungen zu entnehmen, die ich sonst nur von der Musik kannte. Ich begann, Geräusche wie Musikelemente zu verarbeiten. In meinen Kompositionen sind daher Natur- und funktionelle Geräusche (Flugzeug, Eisenbahn, Telefon) verwendet worden, die durch die Verfremdung ihre Alltagsfunktion verlieren und neu gehört werden können. Ich versuche, Spannungen umzuformen in Energie und nicht in Aggressionen." Seine erste Arbeit für den Hörfunk ist in Zusammenarbeit mit der Hörspielredaktion des NDR entstanden. Sie geht auf die gemeinsame Überlegung zurück, daß das Geräusch, wiederholt als bloß illlustrativer Faktor im Hörspiel genutzt, seinen eigenen Aussagewert besitzt, sofern es dramaturgisch strukturiert wird. Umstellt von Alltagsgeräuschen, die das Ohr des Menschen täglich wehrlos treffen, ist es an der Zeit, mit einer akustischen Bestandsaufnahme zu beginnen, die aus Tauben bewußt kritische Hörende macht. Georg Deuter unternimmt diesen Versuch am Beispiel der Olympiade 1972 in München.

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Mitwirkende

O-Ton
Georg Deuter

Musik: Georg Deuter

 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Norddeutscher Rundfunk 1972

Erstsendung: 28.10.1972 | 80'10

Darstellung: