ARD-Hörspieldatenbank

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Originalhörspiel, Kurzhörspiel



Jürgen Fuchs

Der Besuch



Regie: Friedhelm Ortmann

Wie bei vielen ehemaligen DDR-Autoren ist auch die Vita von Jürgen Fuchs gekennzeichnet von Repressalien. 1975 wurde er wegen "Schädigung des Ansehens der Universität in der Öffentlichkeit" exmatrikuliert und aus FDJ und Partei ausgeschlossen; im November 1976, nach seiner Solidaritätsbekundung mit dem ausgewiesenen Wolf Biermann, wurde er verhaftet und blieb bis August 1977 hinter Gittern. Dann wurde auch er ausgewiesen. Seine Erfahrungen vor und während der Haftzeit sind niedergelegt in zwei Protokollbänden "Gedächtnisprotokolle" und "Vernehmungsprotokolle". Sein Hörspiel "Der Besuch" ist gleichsam eine Bündelung, Verdichtung der Erfahrungen in eine ironische Parabel, die die anonyme Verunsicherung ebenso deutlich macht wie die direkte Bedrohlichkeit von Bespitzelung und Verhör. Gleichzeitig führt sie die Praktiken der Selbsterhaltung eines totalitären Staates durch Überpointierung ad absurdum.

Jürgen Fuchs, geboren 1950 in Reichenbach/Vogtland; 1969 bis 1971 Armeedienst; studierte von 1971 bis zu seiner Zwangsexmatrikulation 1975 Sozialpsychologie in Jena; ab 1974 erste literatische Veröffentlichungen in Anthologien und Zeitschriften. Er lebt in West- Berlin.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Friedhelm PtokBesucher I
Heinz RabeBesucher II
Stefan WiggerHerr N


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1979

Erstsendung: 28.02.1979 | 24'25

Darstellung: