ARD-Hörspieldatenbank

Hörspiel


"Arbeitskräfte": jugendliche Arbeitslose


Gretl Brand, Hein Bruehl

Herr Fabrika Kollege! Du Arbeiter, ich Arbeiter

Von der anhaltenden Arbeitslosigkeit sind deutsche und ausländische Arbeiter gleichermaßen betroffen, zu einem erschreckend hohen Prozentsatz sind es Jugendliche. Die Konflikte deutscher wie ausländischer Jugendlicher ohne Arbeit beginnen auf dem Arbeitsamt, auf Arbeitssuche, auf der Berufsschule, bei Fortbildungskursen, und sie wirken sich natürlich auch auf die "Freizeit" aus. Ausgangspunkt der Rollenspiele beider Autoren ist das Selbstverständnis dieser Jugendlichen: Diese sprechen selbst nur ungern über ihre Situation, sie schämen sich ihrer Arbeitslosigkeit, halten sich für "Ausschuß", für "Abfallprodukte", verkriechen sich deshalb und verinnerlichen ihre Probleme als individuelles Versagen. Zitat I, Willi: "Als Arbeitsloser bist du mit dir selbst nicht zufrieden. Man kommt immer tiefer in einen Strudel und merkt kaum, daß der Sog einen immer tiefer reißt. Und man kann da kaum rauskommen. Du bist von allen abhängig. Du kommst dir nicht mehr als Mensch vor, du wirst automatisch nicht akzeptiert von der Gesellschaft ..." Zitat II, Roswitha: "Ich bin jetzt schon über ein Jahr lang arbeitslos, versucht hab' ich alles, aber ich hab' eben kein Glück gehabt wie die anderen eben, ich hab' eben Pech..." Gerade in dieser Situation haben deutsche und ausländische Arbeiter die gleichen Interessen. Wir wollen die Lage der deutschen und ausländischen Jugendlichen ohne Arbeit und Lehrvertrag vergleichen und durch Rollenspiele zwischen deutschen und ausländischen Arbeitslosenfamilien einen Kommunikationszusammenhang herstellen und, in den weiteren Phasen des Spiels, Vorurteile untersuchen und durch Diskussion abbauen, um schließlich, durch den Rollentausch, anzuregen, alternative Verhaltensweisen auszuprobieren." (Pressetext)

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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1976

Erstsendung: 29.06.1976 | 89'15

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