ARD-Hörspieldatenbank
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Hörspielbearbeitung
Kaspar Hauser Bombe
Vorlage: Kaspar Hauser Bombe (Theaterstück)
Komposition: Thomas Leboeg
Dramaturgie: Lutz Volke
Technische Realisierung: Martin Seelig, Katrin Witt
Regieassistenz: Anouschka Trocker
Regie: Beate Andres
Der historische Kaspar Hauser, jenes Findelkind, das so oft schon die Fantasie von Schriftstellern angeregt hat, spielt in diesem Monolog keine Rolle. Wie auch bei Peter Handke in seinem Sprechstück "Kaspar" nicht. Und noch etwas hat Peuckert mit Handke gemein: die Beschimpfung. Wenn nicht des Publikums, so doch eines Politikers. Und der da schimpft, ist ein Komiker, der beliebteste der Nation. Mit eben diesem will sich ein Minister schmücken und ermuntert ihn zu einem gemeinsamen Fernsehauftritt. Vielleicht sieht der Komiker diese Anbiederung als den Tiefpunkt seiner Karriere an. Er, der sich immer an der Politik gerieben hat, ist ob dieses Ansinnens jedenfalls tief frustriert. Seine Arbeit scheint sinnlos geworden zu sein, denn der Minister - so meint er - sei der größere Komiker, die Politik die komplette Lachnummer. Bleibt als letzte Provokation da nur noch der Tod?
Tom Peuckert wurde 1962 in Leipzig geboren, wo er auch aufwuchs. Von 1984 bis 1989 studierte er Theaterwissenschaft in Berlin. Peuckert verantwortete mehrere Theaterinszenierungen und arbeitet als freier Autor für Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen. Zu seinen Hörspielen zählen "Artaud erinnert sich an Hitler und das Romanische Cafe" (1997), "Reich in Amerika" (1998), "Die wirkliche Geschichte von Leben und Tod des Entertainers Kurt Meise" (1999) sowie "Totmann" (2003).