ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung, Kurzhörspiel, Science Fiction-Hörspiel
Lockvogel
Vorlage: Lockvogel (Bait) (Kurzgeschichte, amerikanisch)
Übersetzung: Wulf H. Bergner
Bearbeitung (Wort): Ernst Günther
Technische Realisierung: Horst Schmerberg, Merve Böttger
Regieassistenz: Willy Lamster
Regie: Fritz Schröder-Jahn
Eine Kundschafterin aus einer Parallelwelt, in der man das Geheimnis der Unsterblichkeit kennt, verweigert die Rückkehr in ihre überreglementierte Gesellschaft. Mrs. Mosswell erhält Besuch von einem Vertreter, der ihr ein Rezept gegen das Altwerden verkaufen will. Die Kenntnis des Wundermittels will Mr. Smeed von seiner Frau haben, die schon 418 Jahre alt sein soll. Stellt man sich eine Welt vor, in der eine lebensverlängernde Substanz mit dem Namen Provin von Anfang an verfügbar gewesen wäre: eine solche Gesellschaft müßte zwar technisch fortgeschritten, aber starr, hierarchisch und unfrei sein. Angenommen, jemandem dort wäre es gelungen, eine Tür zu einer anderen Welt aufzustoßen, einer sehr ähnlichen Parallelwelt, in der es jedoch kein Provin gibt; leicht vorstellbar, daß eine Kundschafterin aus jener kontrollierten, reglementierten, die die relativ freie ungezwungene Lebensweise der hiesigen Gesellschaft kennengelernt hatte, nicht mehr zurück wollte. Natürlich wäre das in ihrer Heimatwelt ein ungeheures Verbrechen, und längst wären Häscher unterwegs, um sie aufzuspüren und einzufangen. Mrs. Mosswellhat aufmerksam zugehört und geht erstaunlich bereitwillig auf Smeeds Angebot ein. Als er ihr daraufhin gesteht, daß alles Schwindel war, gibt Mrs. Mosswell ihre wahre Identität preis und zwingt Smeed, sie zu seiner Frau zu führen, damit sie zurückgebracht und ein abschreckendes Exempel an ihr statuiert werden kann. Wie hätte Mrs. Mosswell auch damit rechnen können, daß Mr. Smeed und seine Frau schon seit langem taktisch genau auf diesen Augenblick hingearbeitet haben. Denn Provin gab es tatsächlich nicht in dieser Welt - jedenfalls nicht vor diesem Zusammentreffen.