ARD-Hörspieldatenbank
Ars acustica
Matt Wand, Barbed, v/vm, Ergo Phizmiz
Plunderphonica Britannica
Komposition: Matt Wand, Barbed, v/vm, Ergo Phizmiz
Realisation: Matt Wand, Barbed, v/vm, Ergo Phizmiz
Im April präsentierte der Kulturbunker Mülheim in der von Till Kniola kuratierten "Connected"-Reihe Geräuschmusik aus allen Teilen Europas. Der Eröffnungsabend widmete sich vier Projekten aus Großbritannien, die sich zeitgenössischer Samplekunst und angewandter Urheberrechtsbeugung verschrieben haben.
Matt Wand gründete in den späten 80er Jahren das Klangknackerkollektiv "Stock, Hausen & Walkman". Die Gruppe zählt gemeinsam mit Negativland und People Like Us zu den Pionieren des Plunderphonics-Genres. Matt Wand produziert Musik, Installationen, Klangkunst, Performances und Klangobjekte. Wands Arbeiten wurden in Genf, New York, Poitiers, London, Manchester, Kopenhagen, Amsterdam, Liverpool, Enns und Mexico City ausgestellt. In den letzten Jahren hat Matt Wand vermehrt Soundtracks komponiert und war für Sound Design in Filmproduktionen und Animationen zuständig. Seine Filmmusikarbeiten wurden mit dem Goldcrest Award ausgezeichnet.
Barbed ist das Duo von Alex McKechnie und Alex Burrow, die beide in London leben und arbeiten. Barbed sind bekannt für ihre verschmitzten Audio-Collagen, wie sie erstmals auf der Debüt-CD 1994 (These Records) zu hören waren. Die Arbeiten von Barbed sind eine Mischung aus stereophonen Plunderphonic-Szenarien und verschnittenen Beat-Arrangements. Aus Kommentatorenstimmen werden Rhythmen und das Summen eines Kühlschranks wird zur Lead-Vocal-Line.
v/vm gehören zu den radikalsten Dekonstrukteuren des Pop. Lange bevor die Welt von Electroclash und Bootlegs wusste, auf denen Kraftwerk und Whitney Houston gemischt wurden, zerstörten v/vm in ihren Labors die Illusion des Pop. Hits werden überspielt, manipuliert und mit Noise und Störgeräuschen unterlegt. Es findet eine Rekontextualisierung statt - Pop wird auf seine dunklen Seiten, seine verdeckten Kehrseiten untersucht.
Ergo Phizmiz konnte sich durch zahlreiche Plattenveröffentlichungen, Radioarbeiten, Filmsoundtracks und befremdliche Performances mit seiner merkwürdigen Musik als neuer Name in der Plunderphonics-Szene profilieren. Ergo Phizmiz macht Musik aus allen erdenklichen Klangquellen und schafft dabei einfachste "Songs" oder auch komplexe Soundcollagen. Zuletzt erschien das Album "Ergo Phizmiz & His Orchestra plays A phex Twin" und die EP "Pangolin Variations".
