ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung, Science Fiction-Hörspiel
Du hast die Wahl, Junge
Vorlage: Du hast die Wahl, Junge (Science Fiction-Kurzgeschichte)
Bearbeitung (Wort): Ursula Ekardt
Regie: Sylvia Molzer
Jugendlichen Arbeitslosen bleibt keine andere Wahl, als sich der chemischen Industrie oder Organbanken zur Verfügung zu stellen. Walter ist 16. Der letzte Job bei der Chemex hat ihn seine Haare gekostet. 100 Credits für 100 Tage. Noch zehn Jahre als Mobiljobber, und er ist erledigt. Es wird Zeit, sich den totalen Überblick zu verschaffen. Mit seiner Bonuskarte mietet er sich eine der Computerkabinen, um sich über seine Chancen beraten lassen. Als Spezialist hätte er eine eigene Wohnung, dürfte reisen, wohin er wollte, Bücher lesen und käme an Sachen heran, von denen er nur träumen kann. Aber der Computer klärt ihn auf, dass die Ausbildungskosten für ihn unerschwinglich sind. Eine Bewerbung für die Marskolonie scheidet aus, weil nur Bewerber mit vollständigen und intakten Organen aufgenommen werden, er aber hat seine linke Niere schon verkauft, noch bevor er seinen ersten Job bekam. Eine Ersatzniere würde zehnmal mehr kosten, als er damals für die seine bekommen hat. Ganz aussteigen? Selbst mit Schutzanzug hätte er draußen laut Computerauskunft eine Überlebenschance von höchstens vier Monaten. Die 100 Credits sind aufgebraucht. Die Beratung hat ihn seinen ganzen Lohn gekostet. Aber der Computer hat ein Angebot für ihn. Entweder ein neuer Job als Versuchsperson bei der Chemex oder als Pensionär auf Lebenszeit bei der Organbank. Er hat die Wahl.
