ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung, Monolog
Ohne Datum
Vorlage: Ohne Datum (Theaterstück)
Technische Realisierung: Gertrudt Melcher, Barbara Göbel
Regieassistenz: Ariane Kessissoglou
Regie: Claudia Johanna Leist
Ein Mann um die Dreißig hat einen Tumor in der Lunge; er weiß, dass er nur noch kurze Zeit zu leben hat: quälendes Warten, innere Auflehnung, scheinbare Unterordnung. Er begibt sich auf eine labyrinthische Zeitreise durch sein Leben, seine Irrtümer, seine Möglichkeiten; er konterkariert biblische Motive mit Alltäglichem; er will dem Vergehen einen Sinn geben und reißt zugleich dessen Bedeutungshöhe ein; er will die Sprache zerkauen und die Gedanken zum Leuchten bringen; er will Spuren in den Sand treten. Er überlässt sich Assoziationsketten, die wie Strahlen in ihn eindringen, aber auch neu hervorgebracht und wiederum gebrochen werden. Karl Günther Hufnagel schrieb diesen beeindruckenden Monolog, der in seinem Nachlass gefunden wurde, Anfang der 60er Jahre, damals um die dreißig Jahre alt. Vierzig Jahre später starb er an Lungenkrebs.
Karl Günther Hufnagel (1928-2004) schrieb zahlreiche Hörspiele, Theaterstücke und Filmtexte. Sein erster Roman "Die Parasiten-Provinz" erschien 1960; es folgten weitere Erzählungen und Romane, zuletzt "Aufzeichnungen eines Flüchtigen. Statt einer Biographie", 2003.