ARD-Hörspieldatenbank
Ars acustica
Le concert truqué
Technische Realisierung: Brigitte Angerhausen, Mechthild Austermann
Regieassistenz: Peter Simon
Realisation: Michael Riessler
Eigentlich ist Michael Riessler kein Scharlatan. Es gibt nicht viele Musiker in der Hörspielszene, bei denen das Instrumentalspiel ohne Netz und doppelten Boden so mühelos erscheint wie beim erfahrenen Improvisatoren, Avantgarde-Interpreten und preisgekrönten Jazz-Virtuosen Michael Riessler. Die spontane Interaktion auf der Bühne liegt ihm genauso wie das Erschließen neuer Klangwelten am Mischpult. Dass er sich für sein neues Projekt "Le concert truqué" mit einem professionellen Illusionisten zusammentut, muss daher zunächst verwundern. Hat er das nötig? Es geht aber nicht um billige Taschenspielertricks. Der französische Magier Abdul Alfarez ist bekannt für seine Spezialeffekte, holographischen Kostüme und Bühnenshows und bemüht sich seit längerem um eine Integration der magischen Traditionen in die etablierten Formen des Musik-, Theater- und Tanzbetriebs. Michael Riesslers "Le concert truqué" mit den United Instruments Of Lucilin, dem bedeutendsten luxemburgischen Ensemble für zeitgenössische Musik, ist eine ebenso "zauberhafte" wie abwechslungsreiche Sammlung akustischer Täuschungen. Aus "Trompe d'oeil" wird "trompe d'oreille"!
Michael Riessler, geboren 1957, ist Komponist und einer der bekanntesten deutschen Klarinettisten und Saxophonisten. Er arbeitet zusammen mit verschiedenen Sinfonieorchestern und Avantgarde-Ensembles. 1992 wurde er mit dem Jazzpreis des SWF und dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. "Ji-Virus" wurde auf der Acustica International '96 uraufgeführt. 1997 realisierte er das Hörstück "Chansons" (5. Acustica International) und 1999 das Prix-Italia-Werk "Fever" (6. Acustica International). "Berenice Tableau", seine letzte Arbeit für das Studio Akustische Kunst, wurde bei der MusikTriennale Köln 2004 aufgeführt.