ARD-Hörspieldatenbank

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Ars acustica



Mathias Kahl

Some Rooms In My Room


Redaktion: Angela Großmann

Technische Realisierung: Christoph Franke


Realisation: Matthias Kaul

"Alle Klänge dieses Stücks sind sympathisierende Resonanzen, aufgenommen über fünf Fell-, fünf Metallinstrumente und drei Styroporkugeln. Überdies wurden die gespielten Klänge noch in den Resonanzräumen von fünf Gefäßen und meiner Mundhöhle aufgenommen. Zu Beginn, und immer mal wieder in der Komposition, hört man das Rauschen der Heizung in meinem Proberaum, so wie es die Gefäße hören. Wenn ich in meinen Arbeitsraum gehe, dann mag ich mich vielleicht unbeobachtet fühlen, aber ich bin auf jeden Fall von 'Ohren' geradezu umzingelt. Der Doppelsinn des Wortes Trommelfell macht klar, dass ich von vielen Hörern umgeben bin, die meine Technikübungen, meine Recherchen, meine Sprechübungen, das Abhören von Musik, Arbeitsgespräche, Selbstgespräche, das Ausprobieren von klingenden Plastikspielzeugen und Versuche, ethnische Instrumente zu spielen, nicht nur registrieren, sondern das, was ihnen daran sympathisch ist, hervorheben oder Unsympathisches wegfallen lassen. Im Verlauf der Arbeit taucht ein Text von Henri Michaux auf. Die Worte,...anders angeordnet, widerspenstig, jedoch besänftigt...' geben Aufschluss über die Form des Stücks. Durch die (Lowtec)-Art und Weise des Aufnehmens lassen sich die von den Resonanzkörpern selektierten Frequenzbereiche ein und desselben Instruments getrennt von einander räumlich verteilen oder bewegen. Zu guter Letzt endet die Musik in meiner Mundhöhle, dem in diesem Projekt kleinsten aber flexibelsten Resonanzraum." (Matthias Kaul)

Matthias Kaul, geboren 1949 in Hamburg, war zunächst Rock- und Jazzschlagzeuger, absolvierte dann ein Studium, das er mit Solistenexamen abschloss. Er arbeitete mit Musikern und Komponisten wie John Zorn, David Moss, Carla Bley, Malcolm Goldstein, Mauricio Kagel, Vinko Globokar und Hans Joachim Hespos zusammen. Von ihm stammen zahlreiche Film- und Theatermusiken sowie Hörspiele, Klanginstallationen und CD-Produktionen. Kaul lebt in Winsen an der Luhe. Für das Studio Akustische Kunst realisierte er 2004 "Electric Bath - Ein Hörstück von einem badenden Schlagzeuger".

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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 2008

Erstsendung: 19.01.2008 | 23:05 Uhr | 53'35

Darstellung: