ARD-Hörspieldatenbank

1

Ars acustica



im klangrand


Komposition: Johannes S. Sistermanns


Realisation: Johannes S. Sistermanns

Die Komposition "im klangrand" untersucht verschiedenste Aspekte von klanglichen Randerscheinungen: Hörschwellen, Übergänge und Durchgänge, das Spiel mit akustischen Vorder- und Hintergründen sowie mit weit entfernten Klangquellen, die bis an die Ränder des Universums reichen. Das Material für seine Arbeit fand Johannes S. Sistermanns unter anderem im australischen Outback, im Rheintal, im atlantischen Ozean Frankreichs und im bewegten Blattwerk eines Maisfeldes. Er belauschte die Deutzer Rheinbrücke in Köln, den New Yorker Times Square, einen chinesischen Fußgängertunnel zwischen pulsierenden Hauptstraßen und den weitläufigen Bezirk des Himmelstempels in Peking. Sistermanns komponiert mit Alltagsdingen und täglichen Handlungen, Texträndern, Stimmrändern, mit weitläufigen Innenräumen und nicht zuletzt mit den Klängen von Pulsaren. Diese weit entfernten Gestirne senden Radiowellen aus, die sich in hörbare Rauschsignale umsetzen lassen. Bei der Verarbeitung seiner Aufnahmen verzichtet Sistermanns vollständig auf künstliche Hall- und Echoeffekte. Ein Teil seiner Komposition entsteht direkt im Aufnahmeprozess durch das räumliche Verhältnis von Mikrofon und Klangquelle. Im Studio lässt Sistermanns diese Klänge dann porös werden, ausfransen, zerbrechen und sich zu neuen Mischungen zusammenfügen. So erzeugt er ein Spiel von Identität, Selbstbehauptung und immer neuen Klangdurchgängen.

Johannes S. Sistermanns, geboren 1955 in Köln, ist ein international renommierter Komponist, Installations- und Performancekünstler. Längere Auslandsaufenthalte führten ihn unter anderem nach Indien, Japan, Australien und in die USA. Er erhielt zahlreiche Preise, darunter den Karl-Sczuka-Förderpreis 1997 und den deutschen Klangkunstpreis 2008.

A
A

 


1

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Deutschlandradio 2008

Erstsendung: 06.03.2009 | 48'32

Darstellung: