ARD-Hörspieldatenbank
Ars acustica
Garten der Klänge
Redaktion: Angela Großmann
Technische Realisierung: Daniel Velasco-Schwarzenberger, Barbara Goebel
Realisation: Franz Martin Olbrisch
Das Hörstück "Garten der Klänge" lässt sich beschreiben als eine akustische Wanderung durch ein Labyrinth von Klanglandschaften. Die Anregung dazu gaben Beschreibungen antiker chinesischer Gartenanlagen. Diese Gärten sind ohne wirkliches Zentrum und können als eine Art endloses Rollbild gesehen werden. Sie bestehen oft - auf engstem Raum - aus einer verwirrenden Vielzahl unterschiedlicher Höfe, Hallen, Terrassen, Galerien usw. Jeder einzelne Ort hat seine spezifische Funktion. Die sich immer wieder verändernden Konstellationen der Elemente dienen dabei als Symbole einer übergeordneten Bedeutungsebene. Ebenso wie die chinesische Gartenkunst arbeitet auch dieses Hörstück mit einer begrenzten Anzahl von Elementen. Das Oszillieren zwischen den Gegensätzen und die sinnlich wahrnehmbare Verschachtelung dieser Klangschichten werden als eine Kette von akustischen Miniaturen wahrgenommen. Immer wieder wird der "Blick" eingeengt, um dann im flüchtigen Auftauchen der Dinge neue "Verzauberungen" zu verheißen.
Franz Martin Olbrisch, geboren 1952 in Mülheim an der Ruhr, studierte Komposition in Berlin, wo er seit 1972 lebt. Er schrieb zahlreiche Instrumentalwerke für international renommierte Ensembles und arbeitet darüber hinaus in den Bereichen Klang-Installation, Klang-Environment, Musiktheater und Video. Seine größte Arbeit für das Medium Rundfunk ist eine 48-stündige radiophone Installation, die er 1993 für den SWF Baden-Baden schuf.