ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Die Gräber leeren sich
Komposition: Rainer Quade
Technische Realisierung: Rudi Stückrath, Tom Werner
Regieassistenz: Sabine Melchior
Regie: Jörg Schlüter
Eines schönen Tages sitzen die Toten am Küchentisch, als ob nichts geschehen wäre. Der an einem Herzinfarkt gestorbene Papa nimmt die Geschicke der Familie wieder in die Hand, Opa wundert sich, wo seine Kommode geblieben ist. Witwen und Halbwaisen befinden sich in Sektlaune, denn ihre Lieben sind wieder am Leben. Nur der Sohn und Enkel Andreas kann sich über die "Rekreationen" der Resurrection Facilities, einer Firma für Biotechnik, nicht recht freuen. Das Wiedersehen mit Christian, seinem an Aids verstorbenen und nun "rekreierten" Lebensgefährten, fällt entsprechend kühl aus. Und bald ergeben sich ernsthafte Schwierigkeiten, denn mit der Überwindung des Todes sinkt der Wert des Lebens rapide. Von manchem, der nicht spurt, heißt es nun, er gehöre in die "Reparatur". Im Stil der schwarzen Komödie erzählt das Hörspiel "Die Gräber leeren sich" von den ungeahnten Problemen einer Familie, die sich ihre verstorbenen Verwandten für viel Geld hat wiederbeleben lassen und treibt so ein amüsantes Spiel mit den Möglichkeiten der Gentechnologie.
Stefan Ripplinger, geboren 1962 in St. Ingbert/Saar, arbeitet als Journalist und freier Autor in Berlin und schreibt Aufsätze, Glossen und Hörspielbearbeitungen. Nach "Ein gottverdammter Lügner" (WDR 2002) ist "Die Gräber leeren sich" sein zweites Hörspiel.