ARD-Hörspieldatenbank

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Originalhörspiel, Monolog



Christian Scholz

Mein Sohn (Live-Sendung)

Ein Monolog


Technische Realisierung: Patrick Huth, Michael Schlappa

Regieassistenz: Sonja vom Brocke


Regie: Christoph Pragua

"Jeder Mensch trägt ein Zimmer in sich; diese Tatsache kann man sogar durch das Gehör nachweisen." Das Hörstück "Mein Sohn" von Christian Scholz nähert sich der Person Franz Kafkas aus einer ungewöhnlichen Perspektive. Ein Abend im Jahre 1931 in Prag. Seine Mutter, Julie Kafka, schildert in einem fiktiven Monolog das Zusammenleben der Familie Kafka. "Diese außerordentlich kluge, weisheitsvolle Frau", so Kafkas Freund Max Brod, zeichnet dabei ein Bild von den Familienräumen, die für Franz Kafka einerseits offen als auch verwehrt bleiben. Seine Liebe zum Schreiben findet bei der Mutter Verständnis und Anerkennung, bei seinem Vater trifft er damit buchstäblich auf verschlossene Türen. "Nie vergesse ich das Lächeln von meinem Franz, er war der beste Mensch." Diesem Menschen, der mit seinem literarischen Schaffen erst posthum der Öffentlichkeit bekannt wurde, begegnet sie durch seine Texte erneut. "Mein Sohn" wird anlässlich Franz Kafkas 125. Geburtstag ausgestrahlt und macht dabei eins deutlich: Das innere Zimmer von Franz Kafka ist von niemandem, vielleicht noch nicht einmal von ihm selbst, betreten wor den.

Christian Scholz, 1951 in Stockholm geboren, ist Autor und Fotograf. Er veröffentlichte u.a. "Schweizer Wörter", "Wörterland" und "Searching for Sebald". 1992 erschien seine erste Radioarbeit zu Franz Kafka: "Aber es war das einzige Bild meiner Eltern, das ich besaß - Franz Kafka und der Roman 'Der Verschollene'" (WDR). Christian Scholz lebt in Zürich.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Zdenka ProcházkováJulie Kafka


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 2008

Erstsendung: 02.03.2008 | 60'29


REZENSIONEN

  • Norbert Schachtsiek-Freitag: Funk-Korrespondenz. Nr. 29.18.07.2008. S. 31f.
  • Michael Ridder: epd medien. Nr. 54. 09.07.2008. S. 19

Darstellung: