ARD-Hörspieldatenbank

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Hörspielbearbeitung



Roland Barthes

Pariser Abende


Vorlage: Pariser Abende (Tagebuch, französisch)

Übersetzung: Hans-Horst Henschen

Redaktion: Peter Liermann


Regie: Ulrich Lampen

Roland Barthes schrieb "Soirées de Paris" in einem Zeitraum von etwa drei Wochen, zwischen dem 24. August und dem 17. September 1979. In einer Notiz nannte Barthes diesen Text auch "Die vergeblichen Abende". Der genaue Beobachter und Analytiker des Alltags ist er auch hier in diesen scheinbar nebensächlichen Notaten, die "das tägliche Kleingeld seiner Zeit" festhalten und das ruhelose, nächtliche Umherstreifen durch die Pariser Restaurants, Cafés und Bars beschreiben. Die allabendliche Suche nach einem unverhofften Glück, einer unerwarteten Begegnung, und sei es auch nur ein rasches sexuelles Abenteuer, gerät in der Niederschrift zum schonungslosen Beleg einer unsagbaren Einsamkeit - mit der am Ende traurigen Einsicht, alt geworden, und das heißt: nicht mehr begehrenswert zu sein. Das Tagebuch steht in seinem Bemühen um Aufrichtigkeit in einer langen Tradition der französischen Literatur: von Michel Leiris' radikaler Selbsterkundung "Mannesalter" über die Tagebücher Gides und Stendhals bis hin zu den "Bekenntnissen" Rousseaus oder Montaignes "Essais".

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Udo Samel


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Hessischer Rundfunk 2009

Erstsendung: 07.04.2010 | 21:30 Uhr | 58'16


REZENSIONEN

  • Markus Collalti: Funk-Korrespondenz. Nr. 15. 16.04.2010. S. 35f.

Darstellung: