ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Unterwegs (3. Teil: Umwege über Arolsen)
Technische Realisierung: Eduard Kramer, Adeltraut Hahn-Schumann
Regieassistenz: Wolf Quiel
Regie: Otto Düben
"41 war er, vierzehn Jahre älter als sie, aber ein Kind noch, wie seine Mutter ihn gerufen hatte: Jungchen. Ein geschlagenes Kind, eingeschüchtert von Schlägen", so lautet die Charakterisierung Lingners durch Lo. Es ist nicht zufällig, daß im 3. Teil solche Urteile zu hören sind aus einer privaten, intimen Sicht und Erfahrung. Die integrierenden und gleichzeitig verfremdenden Mittel wie der Dia-Projektor im 2. Teil, werden im letzten Teil der Trilogie ersetzt durch private Gegenwart Lingners; keine großen Abschweifungen in die Erinnerung, in Reisen, innere Monologe. Die böse, quälende Vergangenheit erscheint nurmehr antiquarisch: Lo und Lingner entdecken in einem Antiquariat einen Stich von Jerusalem. Kein Albträume mehr, nurmehr die lakonische Feststellung, die Stadt sei nicht richtig abgebildet. Dennoch kauft Lo das Blatt, und er nimmt es als Geschenk an.