ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Die letzte Schlacht
Ein präpostkapitalistisches Bekennerschreiben
Regie: Dunja Arnaszus
Ein Terroranschlag in der neuen Hamburger Hafencity. Die in Bau befindliche Elbphilharmonie stürzt zusammen und versinkt im Fluss. In einem Bekennerschreiben an die Bürgerinnen und Bürger der Hansestadt rechtfertigt die autonome Gruppe Zweiter Frühling die "Aktion Birgitta Vogt" und erklärt Hintergründe. Vor zwanzig Jahren lernten sie sich bei der Besetzung der "Roten Flora" im Hamburger Schanzenviertel kennen. Jetzt laden Anna, reiche Erbin eines Tiefbauunternehmens und ihr Verlobter Felipe zu einem Ehemaligentreffen ein. Man schwelgt in Erzählungen über Straßenkämpfe, feministische Hardcorefraktionen, Piratensender und Beziehungsgeschichten, deckt einen Verrat auf und denkt nach über Revolution heute. Aber keiner der Revolutionäre ist mehr der, der er mal war. Was tun? Ein ironischer Abgesang auf die Utopie einer egalitären Gesellschaft, eine Satire zum kulturellen Geschehen in der Hansestadt und auf hilflose Versuche von Alternativen, sich gegen die Repräsentationskultur zu behaupten.
Dunja Arnaszus, geboren 1970 in Göttingen, arbeitete in England als Zirkus- und Performancekünstlerin. Sie ist heute u.a. als Autorin und Dramaturgin tätig und lebt in Hamburg. Der NDR produzierte zuletzt ihr Hörspiel: Die nächsten Besten (2010).