ARD-Hörspieldatenbank

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Originalhörspiel



Kalle Laar

Seelephonisches Oratorium


Komposition: Kalle Laar

Redaktion: Katarina Agathos

Technische Realisierung: Daniela Röder


Realisation: Kalle Laar

In Zeiten des Internets, in denen für alle erdenklichen Lebenslagen Selbsthilfe und Selbstdiagnose angeboten wird, erscheinen sie als Prediger aus längst vergangener Zeit: Hypnotiseure, Autosuggestionskünstler oder andere Überzeugungstäter, die in Audiokursen auf Schallplatte ultimative Strategien zur besseren Lebensführung vermittelten. Den Variantenreichtum und das Klangspektrum ihrer Stimmen ruft eine Hörspieltrilogie von Kalle Laar ins Gedächtnis: Seelephonisches Oratorium - der Titel ist einem längst nicht mehr produzierenden Schallplattenlabel entlehnt - ruft Stimmen auf, setzt Vorträge neu zusammen, bündelt sie, lässt sie miteinander sprechen. Eine Partitur in drei Teilen: Teil (1) Autosuggestion oder Sie hören meine Stimme: Zur Entspannung, zum Stressabbau, zum Aufgeben des Rauchens gegen Übergewicht, für eine optimale Beziehung oder zum besseren Golfen. Teil (2) Gruppenhypnose oder Die kleinen Verführer: Mithilfe von sprechenden oder singenden Stimmen wird das Dasein in der Gemeinschaft leichter. Teil (3) Doomsday oder Stimmen für den Untergang: Die Vorbereitung auf Endzeit-Szenarien inklusive phantasierter sowie realer Untergänge. Mit ihren einschmeichelnden wie drohenden, eindringlichen wie entspannenden, strengen wie aufmunternden, monotonen wie abwechslungsreichen Stimmen kommen sie uns wieder nah, sind mal vielversprechene Lebenspartner mal gefährliche Einflüsterer. Zusammengestellt aus Laars Tonträgersammlung des Temporary Soundmuseum, basiert die Auswahl vorwiegend auf Aufnahmen aus einer Zeitspanne von circa 1930 - 1975, es handelt sich zum Teil um Privatveröffentlichungen, Einzelstücke oder heute seltene reguläre Pressungen in geringer Auflage.

Kalle Laar, geboren 1955, ist Komponist, Musiker und DJ. Seit 1996 ist er Leiter des Temporären Klangmuseums. Mit dem Künstler zeitblom produzierte er u.a. Musiken für folgende Hörspiele: "Warheads Oratorium" (Bayrischer Rundfunk 1997), "Amokkopf" (Hessischer Rundfunk 2001), "Metropolis" (Bayrischer Rundfunk 2001, Hörspiel des Jahres) sowie "M - Eine Stadt sucht einen Mörder (Bayrischer Rundfunk/Deutschlandfunk 2003). Für den Bayrischen Rundfunk verfasste er die Hörspiele "Temporäres Klangmuseum Radiomix" (1998), "hypersound concrète" (intermedium 1, gemeinsam mit zeitblom, 1999/2000), "Me, myself and I (intermedium 2, 2002), "soundstories/materialmeeting - Links in Big Boxen" (gemeinsam mit zeitblom/Ulrich Schlotmann, 2000), "Sao Paulo Tracks" (2002), "Weekend 2006" (2006) sowie "Distar oder Phobophobia" (2010). Daneben realisierte er zahlreiche Ausstellungen und Installationen u.a. "Bienal de La Habana, Kuba" (2009), "Transmediale Berlin (2009) und "ars electronica" (2010).

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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Bayerischer Rundfunk 2011

Erstsendung: 04.03.2011 | 66'02

Darstellung: