ARD-Hörspieldatenbank

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Essay



Klaus Ramm

Das Sprechen ist dem Gesprochenen fremd. Kleine Erinnerung an ein Stiefkind der Hörspielgeschichte



Regie: N. N.

Mit spielerischem Spürsinn verfolgt Klaus Ramm in seinem Radioessay den kurzen Weg Schuldts ungewöhnlichen Hörspiels "Deutschland aufsagen, Deutschland nachsagen" (Autorenproduktion, 1970): Von der Produktion mit Freunden aus der Kunst- und Musikszene in Schuldts enger Kölner Bude über die verstümmelte Sendung bis zur Uraufführung in der legendären Düsseldorfer Künstlerkneipe "Creamcheese" 1970. Er konfrontiert Schuldts eigenwillige akustische Verfahren mit der damals avancierten Dramaturgie des Neuen Hörspiels um Heißenbüttel, Jandl, Kagel oder Mon. Es macht "die besondere Qualität von Schuldts Methode aus, daß sie - wenn überhaupt - etwas entlarvt, was kaum zu benennen ist, nämlich daß die uns so vertraute Selbstverständlichkeit der unmittelbaren Weltwahrnehmung durch Sprache im Hören alles andere als selbstverständlich ist. Ziel seiner Arbeit ist nicht ein möglich stimmiges Stück Radioliteratur aus kunstvoll verwobenen Texten und Stimmen oder eine akustisch effektvoll arrangierte radiophone Komposition, sondern Schuldt besteht - impertinent und absichtlich dilettantisch - auf den elementaren, den ausschließlich sprachlich-artikulatorischen Qualitäten seines Materials." (Klaus Ramm)

Klaus Ramm, geb. 1939 in Hamburg/Altona. Literaturwissenschaftler und Verleger. Zahlreiche BR-Radioessays u.a. Bildgestöber vor wechselndem Ohr (1994), unter der hand über das ohr unter die haut (1996), "Das beginnt irgendwo hat kein ziel verläuft sich zieht kreise will nirgendwo ankommen & endet an einem beliebigen punkt" (1999).

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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Bayerischer Rundfunk 2011

Erstsendung: 15.07.2011 | 21:03 Uhr | 45'00

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