ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Unheimlich intensiv
Regieassistenz: Waltraud Heise
Regie: Thomas Rübenacker
"Unheimlich intensiv" ist eine satirische Posse über zwei intensive Möglichkeiten, in einem modernen Krankenhaus zu sterben. Irreversibles Koma heißt die eine: das Hirn ist tot, aber der Körper noch voller Reflexe, "klinisch lebendig", angeschlossen an die Herz-Lungen-Maschine der Intensivstation, künstlich ernährt, künstlich entleert ... Der Patient wird nie mehr zu Bewußtsein kommen, aber seine Hülle lebt: Frankenstein heute. Die zweite Variante ist ungleich komplexer. Das "Lockes-in-Syndrom" meint ein lebendiges Hirn, eingeschlossen in einen toten Körper. Der Paient liegt wie leblos - und "erlebt es bewußt". Jahre kann das dauern, eine Lungenentzündung oder der Herzstillstand sind seine einzige Hoffnung: Edgar Allan Poes "Lebendig begraben" heute. "Statt des Galgenhumors müßte es heute den Intensivstationshumor geben. Die Angst vor dem Tode wird ja auch multipliziert mit der Angst vor einem s o l c h e n Tod." (Thomas Rübenacker)