ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Gerhard Bungert, Klaus-Michael Mallmann
Eckstein ist Trumpf
Technische Realisierung: Eduard Kramer, Adeltraut Hahn-Schumann
Regieassistenz: Wolf Quiel
Regie: Jörg Franz
"Im Jahre 1889 war es im Bergmanns-Stande unerträglich. Erstens durch die langen Schichten - zwölf Stunden - und zweitesn: um einen ausreichenden Lohn zu erhalten, mußten die Bergleute den Beamten Bestechungsgelder zahlen. Viele Bergleute haben ihre Frauen und Töchter hergegeben - Kuppelei -, um ihr Dasein fristen zu können. Die Bergleute wurden behandelt wie das Vieh." - Der das in seiner Chronik schrieb, war selber von 1867-1889 Bergmann: Nikolaus Warken, genannt "Eckstein". Alte Saarländer erinnern sich noch an ihn. Die jungen Autoren des Hörspiels (Jahrgang 1948) stießen auf seinen Namen während ihrer Studien. Mallmann schreibt eine Doktorarbeit über die Anfänge der Gewerkschaft und Rechtsschutzbewegung der Bergleute an der Saar. Auf Anregung eines Regisseurs und in Zusammenarbeit mit den Redakteuren der Hörspielabteilung entstand das Hörspiel "Eckstein ist Trumpf", das mehr ist, als eine Bergmannsbiografie. Es ist der Versuch, den Kampf der Saarbergleute um bessere Rechts- und Arbeitsbedingungen über ein Vierteljahrhundert akustisch zu dokumentieren, die äußeren und inneren Widerstände aufzuzeigen. Denn die Obrigkeit, gegen die der Bergmann nicht wenige seiner Anspüche durchsetzen mußte, hatte einen festen Platz in seinem Bewußtsein. Die Bergleute im Saarrevier, auch ihre Führer, waren kaisertreu und streng katholisch und blieben es bis an ihr Ende. Der Text der Bühnenfassung des Hörspiels hat inzwischen beim Autorenwettbewerb der Landeshauptstadt Saarbrücken den 2. Preis erhalten. Die Bühnenfassung besorgt das Saarländische Landestheater.