ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung, Mundarthörspiel
Jann, de Wunnerbare
Sprache des Hörspiels: niederdeutsch
Vorlage: Jan der Wunderbare (Schauspiel)
Bearbeitung (Wort): Heinrich Schmidt-Barrien
Komposition: Ernesto Rossi
Technische Realisierung: Werner Stemmer
Regie: Eberhard Freudenberg
Das Stück gewinnt seine ausgefallene Besonderheit durch die Titelfigur des Jann, dieses naiv-wundergläubigen Bauern, der inmitten seiner drastisch-realistischen Dorf- und Saufkumpane ein merkwürdiges Dasein führt. Man hat sich daran gewöhnt, Janns Spintisierereien als willkommene Zugabe zum abendlichen Pott Bier zu nehmen und übersieht in schöner Gelassenheit die verwerflichen Beziehungen, die Jann mit dem schwachsinnigen Lieschen verbinden, obwohl er daheim eine vernünftige und resolute Frau hat. Hin und wieder aber treibt man seinen Spaß mit Jann und läßt es sich sogar einige Mühe kosten, ihn an der Nase herumzuführen. Ihren Sinn bekommt diese heitere Beschäftigung erst in dem Augenblick, als sich Willem (der Anführer der Bauern) mit Antje (Janns Frau) verbündet, um ihm seine Betrügereien und auch seinen Geiz mit einer Gewaltkur ein für allemal abzugewöhnen. Und nun fängt man gemeinsam den Jann mit der Schlinge seiner eigenen Wundergläubigkeit ein und treibt ihn systematisch in solche Gewissensqualen und -nöte hinein, daß er endlich abschwört und hoch und heilig verspricht, wieder ein kameradschaftlicher Dorfgenosse und treuer Ehemann zu werden.