ARD-Hörspieldatenbank

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Hörspiel



Henry Jessen

Pluto darf nicht sterben

Eine Hundetragödie


Technische Realisierung: Werner Stemmer


Regie: Hans Henjes

Wochenlang bewegte die Gemüter der Bundesrepublik ein völlig unpolitisches Ereignis, das sich schließlich zu einer merkwürdigen Sensation auswuchs: Die Frage nämlich, ob der Airdale-Terrier eines norddeutschen Hundebesitzers wegen Tollwutverdachts erschossen werden sollte oder nicht. Der Besitzer - ein Michael Kohlhaas des 20. Jahrhunderts - bestand auf seinem Recht, daß erst einmal die Tollwut festgestellt werden müßte, ehe er sein Einverständnis zur Tötung seines geliebten Hundes geben würde. Es gab einen Aufstand sämtlicher zuständiger Behörden, aber auch eine Welle der Empörung aller Hunde- und Tierfreunde, und schließlich war Caro - so hieß der Hund - Mittelpunkt spaltenlanger Presseberichte. Diese erfreuliche Erscheinung, daß mitten im 20. Jahrhundert, im Zeitalter der Atombombe, nach zwei Weltkriegen, die Humanitas des Menschen seinen Tieren gegenüber noch so stark ist, daß sich ein Mensch deswegen mit den Behörden herumschlägt, ist so erstaunlich, daß es verständlich ist, wenn der Funk diesem Hund und seinem tapferen Herrn bereits jetzt ein Denkmal setzt, zur Genugtuung aller Tier- und Menschenfreunde und zur Nachahmung empfohlen im Kampf gegen jede schematische Auslegung gesetzlicher Vorschriften.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Ernst Rottluff
Friedrich W. Bauschulte
Ilse Streu
Heide Böhlhoff
Walter Jokisch
Christoph Henn
Johannes Hönig
Josef Kandner
Erich Keddy
Hannes Krüger
Dieter Haugk
Carl Maria Willeke
Lieselotte Lütke
u.a.

Musik: Andreas Hartmann (Klavier)

 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Radio Bremen

Erstsendung: 30.04.1953 | 44'45


In keiner ARD-Rundfunkanstalt verfügbar


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