ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Wie führe ich eine Ehe
Vorlage: Wie führe ich eine Ehe (Theaterstück)
Bearbeitung (Wort): Albert Carl Weiland
Regie: Albert Carl Weiland
Nicht über die ganze Dauer des Stückes bleibt der Ton des Eingangsdialogs liebenswürdig. Er spiegelt das Bild einer Ehe; in jedem Atemzug zeichnen sich neue Perspektiven aus dem Leben zu zweit. Auch als sein Freund und ihre Freundin unerwartet hinzutreten, wechseln Höflichkeit und messerscharfe Pointen einander ab. Das Ganze ist nur Einkleidungsmotiv für jene Nahtstelle der Ehe, wo sie zum Problem werden kann, wenn die Zerreißproben beginnen. Ambesser zeichnet das Problem sehr elegant auf; seine scharfe Dialektik glänzt vor aphoristischen Blitzlichtern. Sie enthält ebenso viel versteckte Sophistik wie das, was man vulgär mit Frechheit bezeichnet. Inhalt: Mann und Frau geben sich eine Art Rechenschaftsbericht. Der unerwünscht als Besuch erscheinende Pille, die ihrerseits später auch als unerwünschter Besuch hinzutretende Hilde beteiligen sich an dem Zankgespräch über Eheprobleme und versäumen nicht, wo die Unterhaltung regiebedingt ins Stocken gerät, sich ineinander zu verlieben. Das ganze ist undramatisch wie ein Stück von G. B. Shaw, wenn man die Explosivladung geschliffener Dialoge, gedanklicher Kühnheiten, sophistischer Bonmots undramatisch nennen darf. Ambessers Name garantiert dafür, daß die Unterhaltungen dieses Bühnenstücks auch im Hörspiel so gesteuert werden, daß dem Hörer Raum zum Lachen bleibt. Die außerordentlich gut gelungene Aufnahme wird ihm bis zum Schlußgong wirklichen Genuß bieten.