ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung, Mundarthörspiel
Der Erbförster
Dialekthörspiel
Vorlage: Der Erbförster (Theaterstück)
Bearbeitung (Wort): Klaus Flätgen
Regie: Wilhelm Heinrich Recktenwald
Der Förster Ulrich, in der dritten Generation Verwalter des zum Gut Düsterwald gehörenden Forstes und deshalb "Erbförster" genannt, ist ein rechthaberischer Patriarch. Mit dem ebenso eigensinnigen Unternehmer Stein, der seit kurzem sein Dienstherr ist, verbindet ihn dennoch eine langjährige, auch durch kleinere Streitereien nie ernsthaft gefährdete Freundschaft. Die Verbindung der beiden Männer wird durch die Heirat von Ulrichs Tochter Marie und Steins Sohn Robert scheinbar noch mehr bekräftigt, obgleich sich seit der Übernahme des Gutes durch den Fabrikanten die Beziehungen verschärft haben. Streitpunkt ist die Weisung des Gutsbesitzers, den Wald zu durchforsten, wogegen der Förster sich sträubt, auch deshalb, weil er offensichtlich das neue Hierarchieverhältnis nicht anerkennen will. Während der Verlobungsfeier eskaliert dieser Streit in solchem Maße, daß Stein im Zorn Ulrich entläßt und einen neuen Förster einsetzt. Er bereut sein übereiltes Handeln zwar, aber Ulrich weigert sich aus verletztem Ehrgefühl wie aus starrsinniger Rechthaberei, die Versöhnungsvorschläge Steins anzunehmen. Aus diesem Streit erwächst das Verhängnis: Der neue Förster wird ermordet, und man verdächtigt irrtümlich Ulrichs Sohn Andres der Tat. Wenig später wird Ulrich fälschlich gemeldet, Steins Sohn Robert habe Andres im Streit erschossen. Er macht sich selbst auf, den vermeintlichen Mord zu rächen, tötet aber seine eigene Tochter, die sich ohne Wissen des Vaters mit Robert treffen wollte. Als er seinen Irrtum entdeckt, nimmt sich der verzweifelte Förster das Leben. (Aus Kindlers Neuem Literaturlexikon)
