ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Kerbtierparty
Technische Realisierung: Eduard Kramer, Adeltraud Schumann
Regieassistenz: Wolf Quiel
Regie: Heinz Hostnig
Die Bestialitäten der Menschengattung wurden schon seit jeher in der Tierfabel gespiegelt. Ein ähnlicher Gedanke liegt der "Kerbtierparty" zugrunde. Da es sich um Insekten handelt, deren Verhaltensweisen mit denen von Menschen assoziiert werden, kann man sich vorstellen, daß es um harte Dinge geht, um Grausamkeiten und um Mord, für die in solcher Ballung nur in Dichtwerken wie in Dantes "Inferno" eine Parallele zu finden ist. Texte von Dante und Bilder aus der griechischen Mythologie, aber auch die harten Zeitungsnotizen von Bluttaten aus der Gegenwart, sind deswegen in das Manuskript eingeflossen, das im übrigen von Insektennamen und -arten und deren Beschreibungen widerhallt. Von Hause aus Komponist, hat Logothetis Partitur und Libretto in einer einzigen graphischen Darstellung verarbeitet und musikalisch-sprachliches Geschehen entworfen, für das die kopfbezogene Stereophonie erst die adäquaten Voraussetzungen bot.