ARD-Hörspieldatenbank
Sendespiel (Hörspielbearbeitung)
Die armseligen Besenbinder
Altes Märchen in fünf Akten
Hörspiel
Vorlage: Die armseligen Besenbinder (Märchen )
Kommentar: Julius Witte
Regie: Julius Witte
Wir sind überzeugt, daß die Auswahl von "Die armseligen Besenbinder" ein guter Griff für den Rundfunk war. Die Wiedergabe im Rundfunk ist zwar ungeheuer schwer aber Dir. Julius Witte, der schon in Gerhardt Hauptmanns "Hanneles Himmelfahrt", das ähnliche Schwierigkeiten hat, so packende Hörbilder schuf, hat, nach den bisherigen Proben zu urteilen, auch hier eine zwingende Form gefunden. Mit einer Totentanzmelodie hebt das Drama an. Wir shen das Elend grau und ungeschminkt. Die Luft ist erfüllt von dem Unrat des Lebens. Die Besenbinder suchen nach einem Weg ins Glück. Das zurückgelassene Raunzel, die Tochter des entlaufenen Sohnes, ist ihnen Symbol des kommenden Glückes. Rapunzel lebt die Träume der Alten - entsühnt ihre nächtlichen raubzüge. - Die Erfüllung der Träume kommt. Im Sterben fleht der Alte den heimgekehrten Sohn - die Totentanzmelodie hebt wieder an - die Melodie der Sehnsucht nach Glück. - Carl Hauptmann nennt das Stück selbst ein Märchen - denn wir hören die Kinderseele wieder klingen. Ein Dramatiker ist C. Hauptmann eigentlich nicht gewesen. Die Bühne wurde ihm zum Tempel für seine Spiele von dem Sehnen der Seele. - Jedenfalls darf man der Aufführung dieses Hörspiels mit großem Interesse entgegensehen; denn Rundkunkprobleme gibt es hier schon genug zu lösen. (Die Mirag)