ARD-Hörspieldatenbank

Sendespiel (Hörspielbearbeitung)



Maurice Maeterlinck

Der Eindringling

Drama


Vorlage: Der Eindringling (Theaterstück )


Regie: Ernst Pündter

"Der Eindringling" ist ein Einakter, hat also schon äußerlich Ähnlichkeit mit den sogenannten Funkdramen, Exposition, Schürzung des Knotens und Katastrophe entwickeln sich ohne Pause in treffender Kürze. [...] Die grausame, naturalistische künstlerische Tendenz der Epoche im Reinen mit dem ganz unwissenschaftlichen aber stark ausgeprägten psychologischen Sinn Maeterlinck´s kommt den Bedürfnissen des Rundfunks glücklich entgegen. Beim Rundfunk sieht man nicht. Im Mittelpunkt dieses Dramas steht ein Blinder, und diesem Blinden sind ganz naturgemäß die gesunden Sinne geschärft. Er ist ein Greis und spricht müde und beständig in großen Abständen. Aber er ist der Hellsehende, er sieht nicht und handelt danach, sondern er fühlt nur noch und kann dieses Gefühl ausdrücken, und alle Mitspielenden sind durch seine Fragen und seine in die Zukunft greifende Gefühle gezwungen, Rede und Antwort zu stehen, und das Symbolische in dem Alten ängstigt sie und seine düsteren Empfindungen für die nahe Zukunft übertragen sich auf die Mitspielenden und so steigert sich das Reden und Gegenreden des Dramas zu einer ganz unerhörten Spannung. Diese Spannung läßt aber das Genie des schaffenden Künstlers sich logisch ohne Lücke mit unabwendbarer Notwendigkeit entwickeln. [...] Die "Norag" stellt beide Stücke "Gefahr" und "Eindringling" am selben Abend nebeneinander. Soviel ergibt diese Aufführung, man ist zurzeit im Extrem bei der Suche zum Rundfunkdrama. (In: Der Deutsche Rundfunk, 3. Jahrgang, Heft 35, S.2214)

A
A

Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Ernst PündterDer Großvater (er ist blind)
Karl PündterDer Vater
Paul EllmarDer Onkel
Käthe AlvingTochter
Eva FörsterTochter
Erna KlaussTochter
N. N.Die barmherzige Schwester
Edith ScholzDie Dienerin


 

Hörspiel historisch (vor 1933) - © DRA/Hanni Forrer


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

NORAG - Nordische Rundfunk AG (Hamburg) 1925

Erstsendung: 24.08.1925


Livesendung ohne Aufzeichnung


Grundlage der Datenerhebung: Nachlass Karl Block (Sendespiele); Der Deutsche Rundfunk (Programmzeitschrift)


REZENSIONEN

  • N. N.: Der Deutsche Rundfunk. 3. Jahrgang. Heft 35. S. 2214.



Darstellung: