ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel



Franz Paul

Spiel zu Dritt



Regie: Ernst Stockinger

Der junge, tüchtige Chirurg Max liebt Else, die Gattin Roberts, eines angesehenen Rechtsanwalts, ebenso heiß wie vergeblich. Da er die nachmittägliche Teestunde als einzige Gelegenheit mit Else zusammen zu sein zur Verfügung hat, kommt er auch heute wieder und bringt seinem Freund Robert einen Vertrag zur Durchsicht und Prüfung, welcher ihn aus Wien weg nach Holland in ein Sanatorium verpflichten würde. Er weiß, dass Robert, als gefälliger Mensch ihm den Gefallen erweisen und dass er sich zu dieser Durchsicht sich in sein Büro zurückziehen wird. So wartet er allein auf Else, die bald kommt und weiter ja nicht überrascht ist, dass ihr Mann noch dienstlich verhindert ist. Max quält sie wieder mit ihrer Liebe und verfällt, als alle seine stürmischen Worte nichts nützen, auf die Idee, Else eifersüchtig zu machen, sie mindestens zu dem Versuch zu verleiten, ihren Mann auf die Probe zu stellen, ob er auch wirklich treu sei. Max verlässt, als Robert zurückkommt und ihm erklärt, dass er das Angebot nach Holland annehmen solle, da es absolut reell und sogar sehr verlockend sei, die Teegesellschaft. Und schon beginnt Else Robert auf die Probe zu stellen, ihn zu bestürmen, dass neulich eine sehr schicke Dame von ihm so lobend gesprochen habe und wegen der Beziehungen dieser Dame, sie doch besuchen solle. Robert, der sich nur dumm stellt, weil er den Braten riecht, zieht einen Liebesbrief eben dieser Dame aus der Tasche und gibt ihn seiner Frau, mit der niederschmetternden Erklärung, dass gerade diese und keine andere schon längst seine Geliebte sei. Else, im Innersten empört, verlässt stante pede Robert um, mit einem Schirm bewaffnet, dieser Person die Leviten zu lesen und ihrem Mann die Scheidung ins Haus zu schicken. Unterdessen kommt Max, der etwas vergessen hatte, zurück und fragt verwundert nach dem aufgeregten Wesen Elses, die er soeben beim Verlassen des Hauses getroffen hatte. Robert zeigt ihm den Brief, das corpus delicti, den Max als an ihn gerichtet erkennt - er hatte ihn, als er Robert die Akten eines Vertrages gab, dazwischen hineingebracht. Somit, so muss er sich gestehen, wird Else, nachdem sie den wahren Sachverhalt bei jener Dame nun erfahren hat, ihn und sein Doppelspiel erkennen. Auf die sarkastische Bemerkung Roberts hin, dass er wohl nun ungehindert nach Holland gehen könne, verlässt er auf immer wutschnaubend das Haus. Else unterdessen völlig aufgeklärt, kehrt als reumütige Gattin zurück. (N. N.: Der Deutsche Rundfunk. 7. Jahrgang. Heft 29. 19. Juli 1929. S. 940)

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Schröder-SchromRobert
Käte MannElse
Emil HeßMax

Orchester: Das Rundfunkorchester


 

Hörspiel historisch (vor 1933) - © DRA/Hanni Forrer


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

SÜRAG -Süddeutsche Rundfunk AG (Stuttgart) 1929

Hörspiel-Abend

Erstsendung: 26.07.1929 | 21:30 Uhr


Livesendung ohne Aufzeichnung


Grundlage der Datenerhebung: Nachlass Karl Block (Hörspiele); Der Deutsche Rundfunk (Programmzeitschrift)


REZENSIONEN

  • Lynx: Das Ohr im Äther: Die Sendung. 6. Jahrgang. 02.08.1929. Heft 31. S. 500.

Darstellung: