ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung, Kurzhörspiel
Als das Wünschen noch geholfen hat ...
Tausendundein Märchen im WDR
Märchenmarathon
Der selbstsüchtige Riese
Vorlage: Der selbstsüchtige Riese (The selfisch giant) (Kunstmärchen, englisch)
Bearbeitung (Wort): Uwe Schareck
Regie: Ute Reitz
Jeden Nachmittag gingen die Kinder in den Garten des Riesen, um dort zu spielen. Es war ein großer, schöner Garten mit weichem, grünem Gras. Hier und da standen schöne Blumen wie Sterne, und es wuchsen auch Pfirsichbäume, die im Frühling zartrosa und perlweiß blühten, im Herbst aber reiche Frucht trugen. Auf den Bäumen saßen die Vögel und sangen, daß die Kinder innehielten, um zu lauschen. Eines Tages aber kam der Riese nach Hause. Er mochte keine Kinder. Also baute er eine mächtige Mauer rundherum und stellte auch eine Warntafel auf: Betreten verboten. So nahm er den Kindern eine Welt - und er selber wurde alt und einsam, denn in seinem Garten blieb es immer Winter. Aber die Kinder kamen wieder - durch ein Loch in der Mauer kamen sie - und wo sie spielten, kam auch der Frühling zurück. Nur in einem Winkel war es noch Winter. Dort stand ein kleiner Junge, der so klein war, daß er nicht an die Äste heranreichen konnte. So lief er nur immer um den Baum herum und weinte dabei bitterlich. Der arme Baum war noch vollkommen mit Eis und Schnee bedeckt ... Der Riese fasst sich ein Herz - läuft hin und hilft dem Knaben - und die Welt verändert sich mit einem Mal.
